Lörrach Kunst als tägliche Inspiration

Die Oberbadische
Einen reizvollen Kontrast zu den vorwiegend in Schwarz und Weiß gehaltenen exzellenten Fotografien bilden die bunten Ballone, die durch die Künstlergruppe Feed Water zu einer begehbaren Installation zusammengefügt wurden. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

Kunst: Loeba eröffnet mit Performance und Künstlergesprächen die Jahresausstellung

Von Beatrice Ehrlich

Lörrach. In den Büroräumen der „Loeba“ wurde mit einer Performance und Künstlergesprächen die neue Jahresausstellung eröffnet

Kunst als Inspiration, Kunst als Katalysator alltäglicher Büroabläufe: Die Wände der Kanzleiräume der Loeba Treuhand GmbH gehören im Rahmen der „Kunst in Szene“- Ausstellungen seit vielen Jahren den Werken sorgfältig ausgewählter Künstler. In diesem Jahr sind mit Marshall Vernet, Nicholas Winter und Dirk Wetzel ausschließlich Fotografen in der von Volker Scheurer aus Weil am Rhein kuratierten Schau vertreten.

Sie sind Experten ihres Fachs, haben sich dies- und jenseits des Kunstbetriebs auf verschiedene Techniken und Motive spezialisiert. Architektur, Landschaften, aber auch von Menschen belebte, öfter aber noch verlassene Räume, spielen bei allen drei eine dominante Rolle. Unterschiedlich ist die künstlerische Umsetzung. Jeder von den dreien hat eine spezifische und wiedererkennbare Handschrift entwickelt.

Marshall Vernet

Mit seinen Detailaufnahmen emblematischer Motive aus europäischen Städten und ländlichen Räumen schafft Marshall Vernet, der weltläufige Amerikaner, eine Art europäischen Musterbogen einer jahrtausendealten Kulturlandschaft.

Grafische Strukturen, sich in Raum und Fläche wiederholende Rhythmen und Fluchtperspektiven ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, ob es sich nun um eine überdachte Einkaufsgalerie handelt, einen in sorgfältigen Linien angelegten Weinberg oder zwei dynamisch ineinander verschränkte Hochhausfassaden. Nicht immer kann man mit Sicherheit das Land bestimmen, in dem das jeweilige Bild aufgenommen wurde, Ortsangaben fehlen oft oder bleiben bewusst im Vagen.

Dirk Wetzel

Von Dirk Wetzel ist die größte Bandbreite verschiedener Schaffensweisen in der Ausstellung zu sehen. Hochpräzise anmutende Dokumentar-Aufnahmen und Porträts stehen abstrakte Kompositionen gegenüber, Naturaufnahmen voller lebendiger Rhythmen und Dynamik, die durch verschiedene Techniken der Fotografie und Bildbearbeitung gar nicht mehr auf den ersten Blick als Fotografien erkennbar sind.

Nicholas Winter

Ein verlassenes Schwimmbad, von Gras und Büschen überwuchert, eine Rutschbahn, die im Nirgendwo endet. Menschen am Strand, ein Tennisplatz. Nicholas Winters Polaroid-Aufnahmen im Vintage-Stil lassen einen durch ihre zerkratzte Oberfläche, die lediglich schemenhafte Umrisse der dargestellten Personen, durch Grau- und Sepiatöne, sowie ihre Motive, über die die Zeit hinweggegangen zu sein scheint, im Ungewissen darüber, wann und wo sie entstanden sind. Der Brite Winter, der in Basel und London wohnt und arbeitet, treibt ein virtuoses Spiel mit dem Begriff der Erinnerung, bannt jahrzehntelange zeitliche Verläufe in seine nur scheinbar flüchtigen Momentaufnahmen, die kurioserweise gerade durch ihre ungenauen Konturen umso mehr zum genaueren Hinschauen anregen.

Kurator Scheurer und seine Lebensgefährtin Anja Dziezewska sind auch mit eigenen Arbeiten vertreten, diesmal etwa mit großformatigen Fotografien und einer Lichtinstallation, die die beiden als Paar in Szene setzt.

Mit einer auf die Ausstellung bezogenen Live-Performance aus Wort und Klang stimmte Sarah Maria Bürgin die zahlreichen Gäste auf einen ersten Ausstellungsrundgang ein.

Einen reizvollen Kontrast der vorwiegend in Schwarz und Weiß gehaltenen Fotografien bilden die bunten Ballone, die durch die Künstlergruppe Feed Water auf der Dachterrasse zu einer begehbaren Installation zusammengefügt sind.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading