Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus der NS-Zeit werden in der hiesigen Schau mit Quellen und Dokumenten wie Zeitungsartikeln kombiniert und an Litfaßsäulen präsentiert. Sie sollen Aufschluss über den damaligen Kunstbetrieb und das Zeitgeschehen geben. „Die Kunst wird zum Zeitzeugen,“ so Hauß. Die Recherchen förderten dabei so manches spannende Detail zutage: So wurde Vieles im Nachhinein geglättet, vergessen oder schön geschrieben, Nazi-Symbole übermalt.
Die Ausstellung will auch Lücken in Künstlerbiografien schließen, Legendenbildungen sollen korrigiert werden. Auf Schwarz-Weiß-Malerei werde indes verzichtet, es gehe darum, ein differenziertes Bild zu zeichnen, so Moehring. Dabei bleibe die Frage, inwieweit sich Anpassung oder schweigende Teilnahme künstlerisch und ethisch vom Opportunismus und der Unterstützung des Nazi-Regimes unterscheiden. Dabei werde schnell deutlich: „Die Kunst und die politische Überzeugung lassen sich nicht einfach 1:1 setzen“, so die Kuratorin. Das Aufzeigen von Parallelen zu heutigen Entwicklungen sei erwünscht.
Es werden sechs Künstlerpaare unter verschiedenen Schlagwörtern gebildet. Da sind die Professoren Hans Adolf Bühler und August Babberger. Die auf den ersten Blick klar einzuordnenden politisch konträren Brüder Hermann Burte und Adolf Strübe. Die Secessionisten Emil Bizer und Adolf Riedlin. Die Alemannen Adolf Glattacker und Eugen Feger. Die Plastiker Max Laeuger und Philipp Flettner. Die Soldaten Rudolf Kreuter und Paul Ibenthaler.