Lörrach Lauffenmühle-Areal im Wandel

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Auf dem früheren Lauffenmühle-Gelände wird ein nachhaltiges Gewerbegebiet in Holzbauweise entstehen. Foto: Marco Fraune

Die Stadt Lörrach plant für Herbst die Schadstoffsanierung und den Rückbau von Gebäuden auf dem Lauffenmühle-Areal fortzusetzen.

Im Vordergrund steht die Wiederverwendung von Bauteilen und Materialien direkt vor Ort oder innerhalb der Region. Damit sollen nicht nur CO₂-Emissionen durch kurze Transportwege vermieden, sondern auch die regionale Wirtschaft gestärkt werden. Für Oktober ist die Fortsetzung der Arbeiten auf dem Areal geplant.

Start war im Jahr 2020

Mit der Schadstoffsanierung und dem Rückbau im zweiten und dritten Bauabschnitt wird ein weiterer Meilenstein für die Transformation des ehemaligen Industrieareals in das geplante nachhaltige Gewerbegebiet in Holzbauweise erreicht. Mit dem Fokus auf Rezyklierung und Wiederverwendung der Baustoffe sollen bereits bei der Vorbereitung des Areals Maßstäbe in der Nachhaltigkeit gesetzt werden. Diesen Anspruch hätten die beteiligten Akteure bereits im ersten Bauabschnitt verfolgt und würden dies auch für den zweiten und dritten Abschnitt umsetzen, wird Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić in einer Mitteilung zitiert.

Start der Planung war bereits im Jahr 2020 mit der Beauftragung des Planungsbüro HPC AG, eine orientierende Bausubstanzuntersuchung durchzuführen und ein entsprechendes Gutachten zu erstellen. Dieses diente als Grundlage für die Entscheidung über den Erhalt einzelner Gebäudeteile. Neben der Analyse der Bausubstanz umfasste der Auftrag auch die Planung und Überwachung der Schadstoffsanierung und der Rückbauarbeiten.

Erster Bauabschnitt

Im Herbst 2022 starteten auf dem ehemaligen Werksareal die entsprechenden Arbeiten für den ersten Bauabschnitt. Dabei wurden insbesondere asbesthaltige Schadstoffe, Teere und künstliche Mineralfasern sachgerecht entsorgt. Die betroffenen Gebäude wurden in einen Rohbauzustand versetzt, und die Umsetzung dieser Maßnahme wurde bis Ende 2023 mit einer Kostenfeststellung von 2,7 Millionen Euro abgeschlossen

Geplante Maßnahmen 2025

Im zweiten und dritten Bauabschnitt sollen nun weitere Gebäude gemäß dem Gutachten des Planungsbüros, das diese Maßnahmen auch begleitet, schadstoffsaniert und zurückgebaut werden. Das Lager und die Werkstätten, die Abwasseraufbereitung, die Schlosserei, das Baustofflager, der Ersatzteilschuppen, das Lager im Außenbereich und der überdachte Transportkanal werden in diesem Bauabschnitt einer Schadstoffsanierung unterzogen und zurückgebaut. Der West- und Ostbau der Produktionshallen, der Ost-Anbau, sowie die Abluftfilteranlage werden zurückgebaut.

Die Maßnahmen sollen unter Berücksichtigung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) erfolgen. Im Vordergrund steht dabei die Wiederverwendung von Bauteilen und Materialien direkt vor Ort oder innerhalb der Region.

Nachhaltigkeit im Fokus

Damit sollen nicht nur CO₂-Emissionen durch kurze Transportwege vermieden, sondern auch die regionale Wirtschaft gestärkt werden. Der selektive Rückbau ist zugleich ein zentraler Beitrag zu den kommunalen Klimazielen der Stadt und dient als Modell nachhaltigen Bauens. Gleichzeitig wird damit die Förderfähigkeit des Projekts im Rahmen des Städtebauförderprogramms (LSP) erhöht. Erwartet wird zudem ein Erlös aus dem Metallverkauf in Höhe von rund 120 000 Euro. Dieser soll durch die Verwaltung erfolgen.

Vor Beginn der Bauarbeiten werden artenschutzrechtliche Maßnahmen, insbesondere für Eidechsen und Vögel, umgesetzt.

Finanzierung und Zeitplan

Für die Arbeiten im zweiten und dritten Bauabschnitt sind aktuell Kosten inklusive einer Baupreissteigerung von 2,9 Millionen Euro geplant. Die Maßnahmen zum Rückbau der Gebäudesubstanz ist als Ordnungsmaßnahme im Rahmen des Städtebauförderprogramms (LSP) förderfähig. Ein entsprechender Antrag für die beiden Bauabschnitte wurde bereits gestellt. Durch den avisierten Verkauf von Metall werden weitere finanzielle Mittel in Höhe von 120 000 Euro angestrebt.

Insgesamt wurden für die Rückbau-Maßnahmen bisher rund sechs Millionen Euro bereitgestellt. Die mittelfristige Finanzplanung sieht weitere 700 000 Euro für das Jahr 2026 vor. Um die Maßnahmen wie geplant im Oktober beginnen zu können, ist eine zeitnahe Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten angestrebt. Das Bauende wird für Ende 2026 erwartet.

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