Lörrach Lauffenmühle ist insolvent

(ov/bk)
 Foto: Kristoff Meller

Verfahren zur Sanierung und Restrukturierung eingeleitet. Insolvenzverwalter zuversichtlich.

Lörrach - Das Textilunternehmen Lauffenmühle mit Sitz in Lauchringen und einem weiteren Standort in Lörrach hat am 11. Januar ein Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Waldshut-Tiengen eingeleitet.

Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Philipp Grub aus der Kanzlei „Grub Brugger“, Stuttgart, zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Grub zeigte sich am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich, dass für die Lauffenmühle eine Perspektive entwickelt werden kann.

Unternehmen wird fortgeführt

Das Unternehmen werde nach Stellung des Insolvenzantrages fortgeführt und solle nun saniert und restrukturiert werden. Hierzu hätten die Geschäftsführer Volker Steidel und Werner Ritzi bereits vor Stellung des Insolvenzantrages einen geordneten Veräußerungsprozess eingeleitet, mit dem Investoren und Übernahmeinteressenten angesprochen worden seien. Die Verhandlungen mit Interessenten „werden mit Nachdruck fortgeführt“, so Grub. Volker Steidel und Werner Ritzi seien ebenfalls optimistisch, die Lauffenmühle neu ausrichten zu können.

Mehr als 180 Jahre Erfahrung

Diese ist eines der wenigen vollstufigen Textilunternehmen in Europa mit mehr als 180 Jahren Erfahrung in der textilen Fertigung von Geweben. Sie ist spezialisiert auf die Produktion von Stoffen für die Berufsbekleidung. Am Standort Lauchringen (Spinnerei und Weberei) werden 166 Arbeitnehmer beschäftigt, am Standort Lörrach-Brombach (Veredelung) 76.

Die Lauffenmühle befinde sich in einem schwierigen Marktumfeld mit erheblichem Preis- und Kostendruck. „Im Jahr 2018 konnte das Unternehmen bei gleichzeitig gestiegenen Beschaffungs- und Energiekosten die gesteckten Ziele nicht erreichen“, so die Mitteilung.

Betroffen vom Insolvenzverfahren sei die Produktionsgesellschaft Lauffenmühle GmbH & Co. KG. Von dem Verfahren bleibe die Vertriebsgesellschaft Lauffenmühle System GmbH unberührt. Grub: „Die Kundenbeziehungen sind von der Insolvenz nicht betroffen.“

Bereits mehrfach Insolvenz angemeldet

Das Unternehmen hatte bereits mehrfach Insolvenz angemeldet, zuletzt im Jahr 2015.

Die Lauffenmühle hatte zum 1. Juli 2016 ihre Eigentumsverhältnisse neu geordnet. Damals hatte der bisherige geschäftsführende Gesellschafter Volker Steidel weitere Anteile des Traditionsunternehmens von der bisherigen Mehrheitseignerin, der Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bayreuth erworben. Steidel und Werner Ritzi, der Geschäftsführer wurde seinerzeit Mitgesellschafter – hielten von diesem Zeitpunkt an jeweils 47 Prozent des Unternehmens.

Die Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bayreuth behielt einen Anteil von sechs Prozent.

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