Lörrach Leben auf Sparflamme?

Jennifer Ningel

Umfrage: Wie Passanten in Lörrach angesichts der Krise sparen wollen

Die steigenden Preise sind ein Thema, dass momentan in aller Munde ist. Wie stark sich das im Alltag der Menschen bemerkbar macht, wollten wir von den Passanten in Lörrach wissen.

Von Jennifer Ningel

Lörrach. „Ich esse weniger Fleisch und kaufe auch bewusster ein. Somit habe ich eine geringere Auswahl zu Hause, kaufe aber immer noch an den gleichen Orten“, sagt Carolin Bleiber, 39 Jahre aus Lörrach: „Ich gehe immer noch Kaffee trinken, aber weniger Eis essen und fahre weniger Auto. Dafür gehe ich mehr zu Fuß, fahre mit dem Fahrrad oder der Bahn. Natürlich achten wir auch darauf, dass das Licht immer ausgemacht wird. Meine Kinder sind noch zu klein, um die ganze Situation mitzubekommen, wobei ich schon versuche, meiner älteren Tochter Sparsamkeit soweit zu vermitteln, dass zum Beispiel das Wasser nicht dauerhaft läuft. Andernfalls bleiben die Kinder beim Sparen außen vor. So kaufe ich immer noch normale und keine Stoffwindeln.“

Auch Gerd Wernthaler, 65 Jahre aus Lörrach, berichtete aus seinem Alltag: „Ich gehe gezielter einkaufen und nutze bestehende Angebote, kaufe aber immer noch in denselben Läden ein. Die Qualität ist mir sehr wichtig und soll auch in dieser Zeit nicht leiden. Daher gehe ich nicht bei Discountern einkaufen. Auf dem Wochenmarkt kaufe ich regelmäßig ein, um die einheimischen Bauern zu unterstützen. Besonders achten wir darauf, zuhause nichts wegzuwerfen.“

Antje Kuner, 53 Jahre aus Weil am Rhein, macht auch keine Abstriche bei den Lebensmitteln: „Mein Mann und ich gehen beide arbeiten und unsere Kinder sind erwachsen. Lebensmittel sind uns wichtig, und da möchte ich als letztes sparen. Das gönnen wir uns. Ansonsten gehen wir in Frankreich tanken, da man dadurch einiges sparen kann. Auch so überlege ich, ob Fahrten mit dem Fahrrad möglich sind. Gerade wenn ich im Ort unterwegs bin. Auch heizen wir noch nicht, sondern ziehen uns eher eine Strickjacke an. Wenn wir mit dem Heizen starten, werden wir die Heizung wahrscheinlich nicht so stark nutzen, wie in den Jahren davor. So bleiben wir wohl eher bei 19 statt 22 Grad. Da haben wir auch einen Vorteil, da wir zwischen zwei Etagen wohnen und daher nicht so früh heizen müssen, wie Menschen, die im Erdgeschoss wohnen und unter sich den Keller haben. Auch ist unser Wohnhaus vor zwei Jahren saniert worden – neue Fenster, Außenisolierung, LED-Lichter und Türen. Dadurch lässt sich auch einiges sparen.“

Bezüglich ihrer Kunden auf dem Wochenmarkt sagte Kuner, die an einem Gemüsestand auf dem Markt arbeitet, dass sie schon merke, dass die Kunden sich zurückhalten. „Sie nehmen entweder das Eine oder das Andere oder kaufen in geringeren Mengen ein. Man hört auch öfter Mütter zu ihren Kindern sagen „nur eine, nicht zwei“ bei roten Paprikas, da diese im Herbst teurer sind.“

Verena Müller, 43 Jahre aus Riehen, schränkt sich nicht groß ein: „Ich gehe in Frankreich tanken oder wo es billiger ist. Sonst achte ich noch darauf, ob die Lichter aus sind. Ansonsten kaufe ich wie gewohnt meine Lebensmittel.“

Auch Chantal Simon aus dem schweizerischen Uri schränkt sich noch nicht ein: „Ich habe schon vorher auf den Konsum geachtet und lebe noch ohne Einschränkungen.“

Selbiges gilt für Andreas Heiner aus Lörrach-Haagen: „Wir nehmen wahr, dass es teurer geworden ist, aber noch schränken wir uns nicht ein. Das kann sich zum Winter aber noch ändern. Bei der Energie waren wir ohnehin schon vorher sparsam, und ich überlege, ob es notwendig ist, mit dem Auto zu fahren. So sind wir heute mit der Bahn zum Markt gefahren. “

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