Lörrach Legionellen im Wasser

Die Oberbadische
Die Stadt informiert über die Legionellen-Belastung in acht ihrer Gebäude. Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Hygiene: Gebäude der Stadt betroffen / Aber: Unter Maßnahmewert

Lörrach. Bei der jährlichen Routineüberprüfung wurde in acht städtischen Gebäuden eine Legionellenbelastung des Warmwassers festgestellt. Die Werte liegen weit unter dem geltenden technischen Maßnahmewert der Trinkwasserverordnung, der ein Duschverbot erfordern würde, betont die Stadt in einer Mitteilung.

Trinken, Zubereitung von Speisen sowie Händewaschen ohne Einschränkung möglich

Die Übertragung der Krankheitserreger auf den Menschen erfolgt in der Regel über Aerosole, fein verteilte nebelartige Wassertröpfchen, etwa beim Duschen. Legionellen können vor allem bei älteren sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem grippeähnliche Erkrankungen oder Lungenentzündungen verursachen, wenn sie eingeatmet werden. Immunschwache und Senioren sollten daher die ausgehängten Informationen in den Duschen beachten. Die Nutzung des Trinkwassers zum Trinken, zur Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zum Händewaschen sei ohne Einschränkung möglich, teilt die Stadt mit.

Von einer Kontamination mit Legionellen sind folgende städtische Einrichtungen betroffen: Hellbergschule, Kindergarten auf dem Bühl, Kindergarten Arche Noah, Rathaus Haagen, Burghof, Turnhalle der Neumattschule sowie die Sporthallen Tumringen und Brombach. Bei den meisten Standorten liegt eine mittlere Legionellenkontamination vor, zwischen 300 und 900 koloniebildende Einheiten pro 100 ml (KBE/100 ml). Lediglich bei der Sporthalle Tumringen wurde eine hohe Legionellenkontamination mit 3300 KBE/100 ml festgestellt. Eine Nutzungseinschränkung, wie zum Beispiel ein Duschverbot, wird bei einem Wert von mehr als 10 000 KBE/100 ml verhängt.

Sofortmaßnahmen ergriffen

Aufgrund der aktuell festgestellten Legionellenzahlen über 100 KBE/100 ml im Trinkwasser hat die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landratsamts Sofortmaßnahmen ergriffen. Hierzu gehören neben der Information der Verbraucher mittels Aushängen in den Duschräumen auch die Desinfektion der Perlatoren und Duschköpfe, eine Temperaturerhöhung der Trinkwassererwärmer (Boiler) und die Desinfektion aller Entnahmestellen mit mehr als 70 Grad Celsius heißem Wasser in den betroffenen Einrichtungen. Die thermischen Desinfektionsmaßnahmen werden kommende Woche abgeschlossen.

Ein Fachbüro soll die Ursachen der Kontamination klären und eine Gefährdungsanalyse erstellen. Vorgesehen sind auch weitergehende Trinkwasseruntersuchungen.

Legionellen sind natürlich vorkommende Bakterien im Süßwasser. Sie finden sich in sehr geringen Konzentrationen auch im Trinkwasser. Da Legionellen sich bevorzugt bei Temperaturen von 25 bis 45 Grad Celsius vermehren, können sie sich unter anderem in technischen Systemen zur Warmwasserbereitung vermehren und Infektionen verursachen. Ideale Stätten der Vermehrung sind die Innenoberflächen im Leitungsnetz und Warmwasserspeicher mit ihren Ablagerungen (Biofilm). Das Wachstum wird zusätzlich begünstigt durch stehendes Wasser in den Leitungen.

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