Aufgrund der aktuell festgestellten Legionellenzahlen über 100 KBE/100 ml im Trinkwasser hat die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landratsamts Sofortmaßnahmen ergriffen. Hierzu gehören neben der Information der Verbraucher mittels Aushängen in den Duschräumen auch die Desinfektion der Perlatoren und Duschköpfe, eine Temperaturerhöhung der Trinkwassererwärmer (Boiler) und die Desinfektion aller Entnahmestellen mit mehr als 70 Grad Celsius heißem Wasser in den betroffenen Einrichtungen. Die thermischen Desinfektionsmaßnahmen werden kommende Woche abgeschlossen.
Ein Fachbüro soll die Ursachen der Kontamination klären und eine Gefährdungsanalyse erstellen. Vorgesehen sind auch weitergehende Trinkwasseruntersuchungen.
Legionellen sind natürlich vorkommende Bakterien im Süßwasser. Sie finden sich in sehr geringen Konzentrationen auch im Trinkwasser. Da Legionellen sich bevorzugt bei Temperaturen von 25 bis 45 Grad Celsius vermehren, können sie sich unter anderem in technischen Systemen zur Warmwasserbereitung vermehren und Infektionen verursachen. Ideale Stätten der Vermehrung sind die Innenoberflächen im Leitungsnetz und Warmwasserspeicher mit ihren Ablagerungen (Biofilm). Das Wachstum wird zusätzlich begünstigt durch stehendes Wasser in den Leitungen.