Lörrach Leidenschaftlich, tiefgründig und romantisch

Die Oberbadische
Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Konzert: „Oper küsst Musical“ bringt Vielfalt auf die Bühne des Hebelsaals

Von Ursula König

„Oper küsst Musical“: Die Organisatorin Monika Rexrodt zeigte sich am Sonntag im Dreiländermuseum hoch erfreut darüber, dass die „gewagte Kombination“ der unterschiedlichen Genres so starken Anklang fand.

Lörrach. Und das liegt wohl nicht nur an den drei herausragenden Musikern Heidi Manser (Sopran), Thomas Weinhappel (Bariton) und dem ungarischen Pianisten Istvan Bonayhadi. Der frühe Sonntagabend scheint sich ebenso zu bewähren wie der kulinarische Abschluss der Veranstaltung, der zudem die Gelegenheit bietet, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

„Liebe und große Gefühle“ als verbindendes Element

„Liebe und große Gefühle“; das verbinde die Bereiche Oper und Musical, führte der vielseitige Wiener Künstler Weinhappel in einen bunt gemischten Abend, der einige bekannte Klassiker auf die mit Blumenbouquets geschmückte Bühne brachte. Und so spannte das durchweg romantisch anmutende Flair einen Bogen von Mozarts Zauberflöte über die Arie „Je veux vivre“ aus „Romeo et Juliette“ bis zu „My fair Lady“ und anderen Evergreens aus Musicals wie „West Side Story“ oder „Les miserables“.

Einen besonderen Stellenwert nimmt hierbei die Jazzoper „Porgy and Bess“ von George Gershwin ein. Verträumt, sanft oder leidenschaftlich: Die zierliche Sopranistin Heidi Manser überrascht mit einer großen Stimme. Fast unglaublich erscheint die Virtuosität ihrer koloraturreich ausgeschmückten Arien, die selbst in höchsten Tonlagen einen angenehm schmeichelnden Klang entfalten. Wenn sie als „junge Julia“ von deren Träumen und Wünschen singt, dann wird Shakespeares Julia Capulet lebendig, die in einem Umfeld von Feindschaft ihre Liebe zu Romeo bewahren möchte.

Thomas Weinhappel steht seiner Bühnengefährtin an Wandlungsfähigkeit nicht nach. Als tiefgründiger Wolfram glänzt er mit der Arie „Oh, du mein Abendstern“ aus Richard Wagners „Thannhäuser“ ebenso, wie als leichtfüßiger Lebemann Petruchio mit dem Stück „Wo ist die zärtlich tolle Zeit“.

Vollendeter Hörgenuss als Duett

Einen vollendeten Hör- und Sehgenuss bieten die beiden als Duett mit leidenschaftlich interpretierten Arien, die von Bonyhadi am Piano einfühlsam begleitet werden. Und mit den Solostücken „Moment musicaux in f-moll“ von Franz Schubert sowie Fritz Kreislers „Liebesleid“ richten die Zuhörer ohnehin gebannt ihre Aufmerksamkeit nur auf ihn. Und so führte der bunte Reigen von Komponisten aus Österreich über Frankreich und Italien in die neue Welt bis zur Arie „All I Ask of you“; dem Duett-Klassiker für alle Fans des Musicals „Phantom der Oper“; wiederum ein gelungener Brückenschlag zwischen den Gattungen.

Denn wenn die Abgrenzung beim Begriff „Oper“ doch recht eindeutig ein Bühnenstück meint, das Musik und Theater verbindet, so ist das „Musical“ als moderne Form von Operette und Revue insgesamt doch nur schwer einzugrenzen.

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