Lörrach Lieder, Lachen, Lagerfeuer

Anouk Kilburg

„Wie es ist, ein Pfadfinder zu sein“, berichtet unsere Bogy-Praktikantin Anouk Kilburg.

Lörrach - Ein Haufen wuselnder Kinder in Hemd und Halstuch, im Fachjargon auch Kluft genannt: das erwartet mich jeden Freitag. Ich bin Mitglied bei den „Royal Rangers“, einer christlichen Pfadfindergruppe. Einst war ich selbst Teil eines Teams, seit einem halben Jahr bin ich als Unterstützung der Leiter bei einem Team der Starter, der Altersstufe der Erst- bis Drittklässler, dabei. Am Anfang war die (Halb-)Leiterposition recht ungewohnt für mich, doch mit der Zeit bin ich in die Position hinein- und somit ein Stück über mich hinausgewachsen. Ganz nach dem Royal-Rangers-Motto: „Mit Gottes Hilfe will ich mein Bestes tun...“

„Ich bin gerne bei den Rangern, weil alle nett sind und ich dort Verantwortung für mein Team übernehmen kann“, sagt auch Maike, 15 Jahre alt und schon bei den Pfadfindern, seit sie sechs Jahre alt ist.

Das Programm der Pfadfindertreffs ist recht vielseitig: Lieder, eine Andacht, die Vermittlung von Pfadfinderhandwerk (dazu gehören beispielsweise Knoten, Orientierung, Feuermachen und Erste Hilfe), Essen und natürlich jede Menge Spiele.

Das findet auch Nico gut, zwölf Jahre alt und seit vier Jahren bei den Pfadfindern: „Mir gefällt, dass wir immer tolle Spiele machen und dass ich durch die Royal Rangers neue Freunde gewonnen habe.“

Besondere Höhepunkte sind zum Einen die Camps, also die Zeltlager, von denen jedes Jahr mindestens eines im Sommer stattfindet. Dabei lernt man auch ein bisschen Selbstständigkeit und Selbstorganisation und eine Menge über Teamarbeit – schließlich muss das Zelt stehen, bevor es dunkel wird. „Bei den Pfadfindern macht mir die Gemeinschaft am meisten Spaß“, findet Kevin, 17 Jahre alt, der schon seit neun Jahren bei den Royal Rangers ist. „Die Camps sind immer eine extrem tolle Sache. Denn man kommt mal komplett aus dem Alltag raus und hat eine Menge Spaß.“

Zwischendurch gibt es Lieder, Spiele, Workshops und natürlich Lagerfeuer. Außerdem prägen verschiedene Sonderaktionen das Pfadfinderleben, die meistens am Wochenende stattfinden. Dazu gehören Abseilen und Kletteraktionen, Schlittenfahren oder Größeres wie zum Beispiel die Lange Nacht am Bodensee, eine Nachtwanderung der ganz besonderen Art. Das war eine der härtesten Erfahrungen meines Lebens. Die Nachtwanderung im Januar war ein Orientierungslauf, und so zogen wir mit Karte, Kompass und Taschenlampe bewaffnet bei Schneeregen durch die Nacht – von neun Uhr abends bis sieben Uhr morgens. Ich war erstaunt, wie viel ich laufen konnte und irgendwie hat das Ganze auch Spaß gemacht – trotzdem überlege ich mir nächstes Jahr noch einmal genau, ob ich teilnehme.

„Ich mag die Royal Rangers, weil sie Abwechslung bringen und Spaß machen“, meint Jonas, 17 Jahre alt und seit fast zehn Jahren Pfadfinder. „Sie ermöglichen allen Mitgliedern, ihre Fähigkeiten einzubringen.“ Damit hat er Recht: Um eine Aktion gut planen und durchführen zu können, braucht es kreative Köpfe genauso sehr wie Organisationstalente, Technikgenies und handwerklich Begabte. Jeder ist wichtig und jeder wird gebraucht.

Johannes ist 37 Jahre alt und seit neun Jahren als Leiter bei den Royal Rangers. Für ihn ist es ein Privileg, Kindern etwas über die Natur, die Menschen, Gott und die Welt beizubringen und sie ein Stück zu begleiten. Das Kochen am Feuer und die Ausflüge in die Natur sieht er als Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. „Einfach am Feuer zu sitzen und eine Wurst zu essen, lässt einen den Alltag vergessen und bleibt eine tolle Erinnerung“, findet er.

Kurzum: Ich weiß, dass das Pfadfindertum sicher nicht jedermanns Sache ist. trotzdem lohnt es sich, mal vorbeizuschauen. Wir beißen nicht. Pfadfinderehrenwort.

Weitere Informationen unter www.rr40.de und der Facebook-Seite der Royal Rangers www.facebook.com/Stamm40.

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