Den Bogen von der ersten Draisine vor 200 Jahren bis zum heutigen E-Bike spannt das Dreiländermuseum mit der Sonderausstellung „Faszination Fahrrad“ vom 12. Mai bis zum 17. September. Die Stadt hat dazu ein außergewöhnlich umfassendes Rahmenprogramm erstellt.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Fahrtrainings, Filmvorführungen, Führungen und jede Menge Fahrradtouren: 88 Veranstaltungen (siehe Infokasten) wurden unter der Federführung von Alexander Fessler, Fachbereich Medien und Kommunikation, zusammengestellt. Das Rahmenprogramm wird zusätzlich von zahlreichen Initiativen und Vereinen wie der IG Velo der Mountainbike-Gruppe des Alpenvereins oder des Schwarzwaldvereins getragen.

„Wir möchten vier Monate lang allen zeigen, dass  Radfahren die umweltfreundlichste, gesundheitsfördernde und in der Stadt auch schnellste Fortbewegungsform ist“, erklärte Bürgermeister Michael Wilke beim heutigen Pressegespräch. „Der Radverkehr nimmt stetig zu, und es wäre ein Fehler, das Jubiläum nicht dafür zu nutzen, den Fokus auf das Thema zu richten.“

Größte historische Fahrradsammlung in Südbaden

Zumal das Dreiländermuseum über die größte historische Fahrradsammlung in Südbaden verfügt – inklusive drei Draisinen. So könne die Geschichte vom Anfang bis heute dargestellt werden, wie Museumsleiter Markus Moehring erläuterte. Ein Vorteil gegenüber anderen Ausstellungen zum Thema in Ländle.

Dass es ein so umfassendes Rahmenprogramm  und ein Lörracher Heft gibt, obwohl für die Ausstellung keine Projektmittel  zur Verfügung stehen (wir berichteten), sei vor allem dem Engagement der Stadtverwaltung zu verdanken, sagte Moehring. Dazu wurden Mittel aus anderen städtischen Projektetats konzentriert, erläuterte Wilke. Außerdem habe man bei diversen Sponsoren „offene Türen eingerannt“.

Eröffnet wird das Programm einen Tag nach der Vernissage im Dreiländermuseum mit dem Tag der Mobilität am 13. Mai auf dem Alten Marktplatz. Dieser wird von der Stadtverwaltung alle zwei Jahre veranstaltet und steht dieses Mal ganz im Zeichen der Zweiräder.

Nach einem Jahr Pause können alle Lörracher außerdem wieder beim „Stadtradeln“ vom 25. Juni bis 15. Juli ihr Auto stehen lassen und stattdessen in die Pedale treten, um fleißig Kilometer zu sammeln.
Den Abschluss bildet die Finissage der Ausstellung sowie die elfte Auflage des „slowUp Basel-Dreiland“ am 17. September.

Die Route des „größten, grenzüberschreitenden Mobilitätsevents in Europa“, so Wilke, führt in diesem Jahr erstmals mitten durch die Stadt. Während die Teilnehmer bislang nur einen Schlenker durch Stetten fuhren, können sie nun von Stetten kommend über den Bahnübergang Baumgartnerstraße radeln und  über die Kirchstraße zum Museum fahren, wo eine Verpflegungsstelle eingerichtet wird. Anschließend geht es über die Weinbrennerstraße und entlang des Gewerbekanals wieder Richtung Weil am Rhein weiter.

Unterdessen bietet das Dreiländermuseum mehrere besonders buchbare Gruppenangebote an: Eine Führung zur technologischen Entwicklung der Zweiräder, eine Werkstatt für Kindergärten, eine für Grundschulen und ein Spezialangebot für Viertklässler über die nachhaltigen Vorteile des Fahrrads in Anlehnung an den aktuellen Bildungsplan. Eine Anmeldung ist unter www.dreilaendermuseum.de ab sofort möglich. 

Auswahl des Rahmenprogramms:
12. Mai: Ausstellungseröffnung im Dreiländermuseum 13. Mai: Tag der Mobilität  2. Juni: Sternfahrt der IG Velo zur Sonderausstellung 13. Juni: Literarischer Abend „Immer diese Radfahrer“ 22. Juni: Podiumsdiskussion „Grenzenloses Radfahren“’ 25. Juni bis 15. Juli: Stadtradeln 10. Juli: Podiumsgespräch „Elektromobilität und alternative Antriebe“ 17. September: „slowUp Basel-Dreiland“ und Finissage  

Außerdem diverse Führungen, Radtouren und Fahrtrainings. Das Programmheft ist im Rathaus, im Museum und weiteren städtischen Einrichtungen und www.loerrach.de/faszinationfahrrad kostenlos erhältlich