Lörrach Lörrach will für Besucher attraktiver werden

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller    Foto: Die Oberbadische

Tourismus: Stadt startet Strategieprozess / Oberbürgermeister und Gemeinderat erwarten konkrete und umsetzbare Vorschläge / Fragwürdiges Zahlenmaterial

Die Stadt Lörrach will touristisch attraktiver werden. Auf dem Weg dahin steht in diesem Jahr eine Fleißaufgabe an: die Erarbeitung einer aussagekräftigen Tourismusstrategie. Darüber wurde der Gemeinderat gestern Abend informiert.

Von Guido Neidinger

Lörrach. Betrachtet man sich die Übernachtungszahlen im Landkreis Lörrach, so rangiert die Kreisstadt an Position vier mit knapp 140 000 Übernachtungen. Weil am Rhein, Bad Bellingen und vor allem Spitzenreiter Todtnau mit fast 300 000 Übernachtungen sind Lörrach davongeeilt. Das soll sich ändern – mit einer erfolgreichen Strategie. Dafür hat die Stadt einen externen Dienstleister verpflichtet. Die Fachleute der Firma „ift Freizeit und Tourismusberatung“ aus Köln habe 30 Jahre Erfahrung in der Tourismusbranche. Gemeinsam mit lokalen Experten wollen sie die touristische Ist-Situation Lörrachs herausarbeiten, anschließend Ziele und Strategien entwickeln und schließlich einen konkreten Maßnahmenkatalog präsentieren. Erste Ergebnisse sind am 15. Juni auf einer Tourismuskonferenz zu erwarten. Eine Maßnahmenwerkstatt ist für den 5. Juli terminiert. Die Abschlusspräsentation ist im Oktober vorgesehen.

ift-Geschäftsführer Jan Kobernuß stellte die genannten Planungen vor und versprach ebenso wie der städtische Tourismus-Fachbereichsleiter Lars Frick, alle lokalen Akteure aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Tourismus- und Freizeit sowie dem Einzelhandel in den Prozess einzubinden. Die Projektleitung im Rathaus hat Isabel Adelhardt. Sie hat Geografie mit Schwerpunkt Tourismus in Passau studiert.

Gleich zu Beginn der Diskussion machte Oberbürgermeister Jörg Lutz klar, dass er auf pragmatische Lösungen setzt und weniger ein Freund akademisch wohlklingender Konzepte ist: „Entscheidend sind konkrete Maßnahmen, die umsetzbar sind.“ Dem stimmte Ulrich Lusche (CDU) voll und ganz zu. Er betonte: „Die skizzierte Vorgehensweise ist logisch. Ausschlaggebend aber ist, was dabei herumkommt.“

Hubert Bernnat (SPD) zeigte sich weniger vorsichtig. Als Mitglied der Lenkungsgruppe, die mit ift bereits Erfahrungen in Vorgesprächen gesammelt hat, sieht er dem Prozess „mit viel Optimismus entgegen“. Seiner Meinung nach geht es in dem Prozess um „eine bessere Vernetzung, um qualitative Verbesserungen und um die Optimierung des Vorhandenen“. Bernnat sagte auch, was er sich nicht von dem künftigen Lörracher Tourismuskonzept verspricht: „Es wird keine Neuerfindung des Rades geben.“

Etwas Skepsis schwang in den Worten von Margarete Kurfeß (Grüne) mit: „Ich hoffe sehr, dass mehr herauskommt als in bisherigen Untersuchungen.“ Als „bemerkenswert“ bezeichnete sie den in einer Kurve dargestellten sprunghaften Anstieg der Lörracher Übernachtungszahlen. Begründet hatte ift-Geschäftsführer Kobernuß dies zuvor mit dem neuen Steigenberger-Hotel.

Uwe Claassen (Freie Wähler) forderte, die touristischen Potenziale Lörrachs auszuloten und Veranstalter zu motivieren, die damit verbundenen Möglichkeiten besser auszuschöpfen.

Matthias Koesler (FDP) sieht Potenziale für Lörrach vor allem im Rad- und Wandertourismus.

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