Lörrach Lörracher Narrengilde stellt den Narrenbaum

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Fasnacht: Zahlreiche Besucher beim Spektakel auf dem Alten Markt / Mit Sandra Hagin erstmals eine Frau im Team

Bunte Fahnen wehen über der Innenstadt, zwei weiße Pferde ziehen den Wagen mit der stattlichen Fichte, von weit her klingt Guggenmusik. Gleich ist es so weit: Der Narrenbaum wird gestellt.

Lörrach (sc). Auf dem Marktplatz haben sich bereits mehr als tausend Fasnachtsfreunde eingefunden, um das Aufrichten des Baums mitzuerleben. „Eins kann uns keiner nehmen...und das ist die pure Lust am Leben“: Mit zünftiger Guggenmusik stimmte die Kinder- und Jugendgugge „Ohrenputzer“ auf das Spektakel ein.

Immer wieder aufregend, immer wieder ein Kraftakt

Punkt 11 Uhr werden unter der Leitung der Narrenbaumbammert Markus Guggemos und Mathias Spinner die Stickel angesetzt. 28 Mann, darunter sieben aus der befreundeten Narrenzunft Schönau, stemmen Stück für Stück mit aller Kraft den Baum in die richtige Position. 11.30 Uhr, nun ist der Narrenbaum bereits auf rund 70 Grad angehoben. Gelegentlich muss eine kleine Pause eingelegt werden, denn was die Männer leisten, ist ein wahrer Kraftakt.

In den kurzen Pausen spielen die Musiker der Gugge 53 auf. Übrigens: Erstmals ist auch eine Frau mit im Einsatz beim Baumstellen: Sandra Hagin von der Lerche Clique packt kräftig mit an.

Jörg Roßkopf: „Isch er nit e Traum, unser Narrebaum?!“

Obergildemeister Jörg Roßkopf begrüßt derweil auf dem Narrenschiff Felix Rudolf von Rohr, den ehemaligen Komiteepräsidenten der Basler Fasnacht. Der antwortet gut gelaunt: „Gott sei Dank, es isch die fünfti Johresziit, jetzt goht’s de hoche Luet an Speck, un dodrum Friss en weg de Schnägg“.

Zu Gast war auch das Protektoren-Trio: die drei Ortsvorsteher. Die, so der Obergildemeister, sollten auf keinen Fall abgeschafft werden. Vom Publikum gab es zustimmenden Applaus für diese Bemerkung.

Es ist zwischenzeitlich kurz vor 12 Uhr, die Anspannung steigt. Immer wieder werden die Stickel neu angesetzt. Dann rufen die Narrenbaumbammert ein letztes Mal „Auf!“: Um 12.12 Uhr steht der Baum.

Thomas Bürgin, der seit vier Jahren für die Organisation rund um das Stellen verantwortlich zeichnet, ist zufrieden. Ebenso wie die beiden Narrenbaumbammert. Sechs Male leiteten sie bisher diese Aktion. Es sei immer aufregend, weil stets neue Helfer anpackten und die Aufgabe immer ein Kraftakt sei, bis der mit bunten Bändern geschmückte Baum versenkt und gesichert steht.

Am Ende ertönt die Stimme des Obergildenmeisters. „Isch er nit e Traum, unser Narrebaum?!“. Roßkopf erklärt, dass in diesem Jahr kein Kranz mit den vier Symbolfiguren Güggel, Lerche, Frösch und Schnägge am Baum angebracht wird. Dies, um zu verhindern, dass in Folge eines Sturmes Menschen zu Schaden kommen könnten. Als Ersatz wurden Bilder der vier Cliquen am Stamm angebracht. Für die kommende Saison wolle sich die Gilde eine tragbare Lösung überlegen, verspricht Roßkopf. Dann marschierten die Tschädderä in ihren dicken roten Pelzmänteln ein und ließen es noch einmal so richtig krachen.

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