Lörrach Lörrachs Bürgerstiftung blüht

Die Oberbadische
Der Stiftungsratsvorsitzende André Marker (2.v.l.) mit dem Vorstand (v.l.) Roswitha Wetzel, Ute Lusche, Frank Hovenbitzer und Karsten Kleine. Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Stiftungsversammlung: 2014 finanziell ein gutes Jahr / Kernelement Sprachförderung

Von Bernhard Konrad

Lörrachs Bürgerstiftung ist auf vielen Feldern aktiv und erfolgreich. Eine zentrale Säule ihrer Arbeit bleibt auch künftig die Sprachförderung von Kindern.

Das Stiftungskapital

Das Jahr 2014 habe sich für die Stiftung finanziell „sehr ordentlich entwickelt“, sagte Vorsitzende Ute Lusche gestern Abend zum Auftakt der Stiftungsversammlung im Sparkassen-Forum. Das Eigenkapital betrage nun 1,3 Millionen Euro, hiervon entfallen 457 000 Euro auf den Museumsfonds. Eine große Zustiftung in Höhe von 200 000 Euro wurde der Bürgerstiftung durch eine Erbschaft zuteil. Spenden, Mieten, Erlöse der Benefiz-Gala und weitere kleinere Einnahmeposten summieren sich auf über 50 000 Euro.

Investitionen

Die Stiftung unterstützt damit im Rahmen ihrer Möglichkeiten facettenreiche Projekte – eigene Aktionen wie „Auf Los gehts los“, aber auch die Kinderbuchmesse. Zudem fließen Mittel in die Finanzierung des Engagements von Eva Petersik (Geschäftsstelle) sowie Michaela Kern und Ulrike Fritsch, die sich auf vielfältige Weise für die Sprachförderung von Kindern einsetzen. Doch auch generationenübergreifende Sport- und Bewegungsprojekte wie etwa „Fit im Grütt“ werden sehr gut angenommen.

Die Sprachförderung

Michaela Kern hat in den vergangenen Jahren ein eindrucksvolles Netzwerk aufgebaut, wie sie in ihrem Bericht für das Jahr 2014 skizzierte. Sie arbeitet regelmäßig mit 14 Kindertageseinrichtungen in unterschiedlicher Trägerschaft zusammen. Die Schulung von Sprachförderkräften und die Leitung weiterer Gruppen mit Multiplikatoren ihrer Arbeit spielt eine Schlüsselrolle. Aber auch die Etablierung von Spiele-Nachmittagen, die ebenfalls Kommunikation schulen, sind Teil ihres Engagements. Dabei arbeitet sie etwa mit Stadt und Landratsamt ebenso zusammen wie mit dem Kinderschutzbund und dem Familienzentrum. Künftig würden die Flüchtlingskinder stärker in den Blick rücken, betonte sie. Schubert-Durand-Stiftung Die Schubert-Durand-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aus- und Weiterbildung von Mädchen und Frauen aus Staaten mit muslimischer Mehrheit zu fördern. Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf Sprachschulung. Wie die Erläuterungen von Gudrun Schubert zeigten, stößt das Angebot der Stiftung unter dem Dach der Bürgerstiftung nicht nur auf Interesse – es wirkt auch. Zum einen in vielen kleinen Schritten, in Förderung, Hilfe und Begegnungen – „die Sprechstunde ist prall gefüllt“ – konkret zu sehen sind die Resultate aber auch an der Verbesserung des Notenschnitts der geförderten Schülerinnen.

Sorgen bereiten der Islamwissenschaftlerin hingegen die zunehmend fundamentalistischen Strömungen des Islam – ein Phänomen, das auch in Lörrach festzustellen sei. Immer mehr Muslime bewegten sich fast nur noch in ihrem kulturell-religiösen Kontext.

Museumsfonds

Museumsleiter Markus Moehring berichtete über den Museumsfonds, der dem Ausbau und der Pflege der Sammlung und damit der Bewahrung von regionalem Kulturgut dient. Neben der Finanzierung von Restaurierungsarbeiten wurde ein bedeutendes Gemälde von Friedrich Kaiser (1815 - 1889) erworben.

Der Vorstand

Stiftungsrat und Vorstand wurden einstimmig entlastet. Vorsitzende bleibt Ute Lusche, ihr Stellvertreter Frank Hovenbitzer. Das Führungsduo wird künftig von maximal drei Beisitzern unterstützt. Gewählt wurden Karsten Kleine und Roswitha Wetzel. Die bislang von Roland Wetzel wahrgenommenen Aufgaben des Schatzmeisters werden künftig vorstandsintern verteilt.

Stiftungsratsvorsitzender André Marker würdigte „die sehr erfolgreiche Arbeit“ der jeweiligen Stiftungssegmente und erinnerte nochmals an den verstorbenen Roland Wetzel, ohne den „die Bürgerstiftung so nicht auf den Weg gekommen wäre.“

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