Die Flughöhe
Das Plangebiet wird aus zwei Flughöhen betrachtet: einmal gesamthaft und einmal in zehn städtebaulichen Einzelentwürfen: als „Sequenz von einzelnen Orten“ entlang der Basler Straße, die jeweils eigene Entwicklungsansätze benötigen.
Eine Herausforderung des Projekts liegt zudem in der besonderen Gemengelage: Der Gebäudebestand muss schlüssig mit der Nachverdichtung verknüpft werden – und zwar so, dass diese Kombination zum einen in den kleinteiligen Quartieren entlang der Straße trägt und diese aktiviert. Zum anderen sollte die Summe der einzelnen Veränderungen letztlich auch als schlüssiges Gesamtbild wahrgenommen werden. Und: Auch eine potenzielle Tram-Trasse soll in den Planungen berücksichtigt werden.
Das Bahnhofsumfeld
Die Musik wird zunächst vor allem am Anfang und am Ende des Gebiets spielen: am Bahnhof Stetten und dem Zoll, vermutet Oberbürgermeister Jörg Lutz. Eine Straße auf dieser Länge durchgängig und gleichmäßig zu beleben, halte er für eine „große Herausforderung“, sagte er. Die Frage sei, ob das überhaupt anzustreben ist.
Das dem Bahnhof gegenüberliegende Umfeld verfügt über viel Potenzial, sowohl als „Platz-Raum“, als auch mit Blick in die Innenhöfe, wo etwa Angebote zur Nahversorgung (unter Berücksichtigung des Märkte- und Zentrenkonzepts), Dienstleistung und Gewerbe angesiedelt werden können.
Gerade die „halböffentlichen“ Zugänge in die kleinen Quartiere hinein müssten qualitativ so gestaltet werden, dass sich die Menschen nicht als Eindringling fühlten, sagte Beiratsmitglied Dea Ecker. Ihr Kollege Andy Schönholzer hob ebenfalls die Relevanz der Durchlässigkeit von Ost-West-Verbindungen im Plangebiet hervor, die Bürger „intuitiv“ finden müssten.
Wichtig sei, so wurde mehrfach betont, dass in den Erdgeschossen möglichst viel öffentliche Nutzung stattfindet, die zur Belebung der Quartiere beiträgt.
Das Zollquartier
Dieses Potenzial wird auch im Zollquartier gesehen. Dort sollen unter anderem Mietwohnungen entstehen. Allerdings stieß die Höhe der angedachten Bebauung auf Skepsis. Hier wurde ein zurückhaltenderes, einladenderes Entree als sinnvoller erachtet als ein überdeutliches bauliches Signal, dass sich hier der Grenzübertritt nach Deutschland befindet.
Die Perspektiven
Neben einzelnen Gebäudehöhen und der Innenentwicklung der Quartiere besteht auch bei der Dichte der Bebauung an der ein oder anderen Stelle noch Diskussionsbedarf. Klar sei auch, dass sich ein wirklich aussagekräftiges Gesamtbild erst im Zusammenspiel mit der Straßenraumplanung ergebe, wurde allseits betont.
Das Reiss-Mühle-Areal
Im Gestaltungsbeirat kam auch die Entwicklung des Reiss-Mühle-Areals in Brombach zur Sprache.
Ein erster Vorschlag wurde vom Beirat noch nicht als „beurteilungsfähiges Konzept“ aufgenommen, so dessen Vorsitzender Kunibert Wachten (wir berichten noch).