Auf Kontinuität stehen die Zeichen beim Stadtverband Lörrach der CDU: Bei der Generalversammlung am Freitag wurde Xaver Glattacker in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt, ebenso Bernhard Escher, Chris Kiefer und Carsten Vogelpohl als seine Stellvertreter.

Lörrach (bea). Auch die Ämter des Kassenwarts (Erik Strohmeyer) und des Pressewarts (Ingrid Ramminger) bleiben in bewährten Händen. Neu im Amt ist Verena Höfle-Lamers, die Elke Fester als Schriftführerin ablöst. Petra Höfler, bisher Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, führt die Reihe der zehn Beisitzer im Vorstand an, gefolgt von Galip Calistan. Nicht mehr als Beisitzer kandidiert haben Franz Fässler und René Rudorf, neu hinzugekommen sind: Dieter Astholz, Brigitte Ellenrieder, Elke Fester und Peter Matthias Vollmer. Ulrich Lusche, der am 1. Dezember Petra Höfler an der Spitze der CDU-Gemeinderatsfraktion ablösen wird, gab einen Einblick in die Kommunalpolitik. Anlässlich großer Herausforderungen bei der Stadtentwicklung plädierte er dafür, Prioritäten zu setzen. Statt das bei nicht zu vernachlässigenden Pflichtaufgaben – Sorge für Bedürftige und Flüchtlinge, Kinderbetreuung und Schulen – knapper werdende Geld nach dem Rasenmäherprinzip einzusparen, müsse man manche Vorhaben hintanstellen, forderte er, etwa die mehrere Millionen teure Neugestaltung des Aichele-Knotens oder die Ertüchtigung von Fahrradstraßen, deren Belag nicht auf 100 Jahre ausgelegt sein müsse. Hingegen stehe die CDU-Fraktion hinter dem Neubau der Brombacher Halle. Bei der Schulentwicklungsplanung bekenne sich die Gemeinderatsfraktion zur Erweiterung des gymnasialen Angebots, da dieses am meisten nachgefragt werde, so Lusche, dies aber, ohne die ebenso wichtige „zweite Säule“ außer Acht zu lassen. Ehrenmitglied Ursula Vollmer meldete sich zu Wort mit der Aufforderung, sich im Hinblick auf die Bundestagswahlen als Stadtverband Lörrach mit einer Erklärung hinter Angela Merkel zu stellen. „Wir müssen stolz darauf sein, dass diese Frau unsere Vorsitzende ist“ hielt sie fest, und bezog sich damit auch auf Merkels politisches Handeln in der Flüchtlingskrise. Damit hatte sie die Tür aufgestoßen zum Thema Bundestagswahl, das allen Anwesenden auf den Nägeln brannte, und auf das später der Bundestagsabgeordnete und Experte für Innenpolitik Armin Schuster ausführlicher einging. Für den kommenden Wahlkampf griff Schuster auf das Bild eines Fußballspiels zurück: „Wir müssen die Flügel gut besetzen“. Die CDU habe bei der vergangenen Bundestagswahl vor allem deshalb so viele Wähler auf sich vereinen können, weil sie sich inhaltlich breit aufgestellt habe. Zur Flüchtlingspolitik hätten sich die meisten Menschen ihre Meinung längst gebildet, argumentierte er außerdem und empfahl, sich im Wahlkampf auf regionale Themen zu konzentrieren. Dem Einwand Ulrich Lusches, die Wähler könnten sich bei einer zu großen Bandbreite an Positionen verunsichert fühlen und seiner Bitte, die Partei möge sich im Bund als „starke Truppe“ präsentieren („Das Tor steht in der Mitte, und der Ball muss rein“), entgegnete Schuster, dass dies in seinen Augen kein Widerspruch sei. Auf besonderes Interesse stießen Schusters Ausführungen zum NSU-Untersuchungsausschuss, dem er als Obmann vorsitzt: „Wir sind es unseren türkischen Mitbürgern schuldig, bei diesem Thema nicht locker zu lassen“. Für den Stadtverband Lörrach fand Armin Schuster großes Lob: „Ihr gebt nach außen ein hervorragendes Bild ab“.