Vogel schätzt die Lebenserwartung des Baums noch auf etwa 20 Jahre. „Allerdings ist es aufgrund der klimatischen Veränderungen sehr schwierig, Prognosen über die Reststandzeit von Bäumen abzugeben. Zudem können Krankheiten oder Schädlinge starken Einfluss auf die Vitalität von Bäumen haben.“ Vogel sprach sich in der Vorlage deswegen gegen eine Ausweisung als Naturdenkmal aus.
„Wir sollten nicht gegen die Fachleute stimmen“, regte Petra Höfler (CDU) daraufhin an. Im Ausschuss für Umwelt und Technik eine Woche zuvor hatte sich jedoch bereits eine Mehrheit für die Ausweisung der Magnolie ausgesprochen.
Oberbürgermeister Jörg Lutz schlug vor, statt einer formalen Unterschutzstellung im Beschlussvorschlag den Zusatz „Die Stadtverwaltung wird die Magnolie so gut wie möglich schützen und erhalten“ zu ergänzen.
Fördermittel für Baumaßnahmen?
Doch Claudia Salach (Grüne) argumentierte: „Auch eine angegriffene Magnolie sollte unter Naturschutz gestellt werden.“ Zumal durch den neuen Rechtsstatus auch Fördermittel bei Baumaßnahmen beantragbar seien. So ließen sich die Mehrkosten, die durch die besonders vorsichtige Arbeitsweise entstehen dürften, komplett oder zumindest teilweise erstatten lassen, sagte Salach.
Staub-Abt erklärte dazu: „Wir haben bis zum Regierungspräsidium nach diesen Fördermitteln nachgefragt, aber niemand konnte uns sagen, ob es wirklich welche gibt.“ Darum sei dies ein „sehr fraglicher Grund“ für die Ausweisung der Magnolie.
Dieses Gegenargument konnte die Mehrheit im Ratsrund jedoch ebenfalls nicht überzeugen: Unter Applaus der Grünen folgten nur zehn Stadträte dem Vorschlag der Verwaltung, und die große Mehrheit sprach sich für die Ausweisung aller drei Bäume aus.