Lörrach Marmor, Malerei und Trash

Die Oberbadische

Regio Art: Kunst auf der Regio-Messe in Lörrach: Arbeiten von 37 Künstlern

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Nicht nur innovative Startups und traditionelle Gerätehersteller, auch Künstler haben ihren festen Platz auf der noch bis Sonntag laufenden Regio-Messe in Lörrach. Auf 500 Quadratmetern organisiert und kuratiert Klaus Kipfmüller wieder die Regio Art. Diesmal sind 37 Künstler aus Deutschland und der Schweiz vertreten, etwas weniger als im Vorjahr, was der Präsentation der Werke aber nur gut tut. Mit bisheriger Resonanz und Verkauf ist Kipfmüller zufrieden. Anmeldungen fürs nächste Jahr liegen bereits vor.

Galerien wurden diesmal nicht geladen. Viele „Stammgäste“ sind dabei. Der aufmerksame Besucher kann aber auch einiges Neue entdecken. So bespielt Esther Tschudin eine Box mit farbenfrohen Hinguckern in Acryl, die augenzwinkernd geschlechtsspezifische Klischees auf die Leinwand bannen: Stöckelschuh, Stiefel  & Co. auf der einen Seite, farbig schimmernde Alkoholika auf der anderen. Dicht daneben zeigt Petra Heck aus Rheinfelden farbensprühendes Actionpainting, dynamisch, emotional und leuchtend – ein Hingucker. Auch Kipfmüller stellt hier aus: Beispiele seiner linearen Variationen in grau-roter Farbkombination.

Im größten, angenehm luftig gestalteten Ausstellungsraum zeigt Natalie Corman erstmals ihre interessanten Motive: mit der Tube gemalte, intensiv farbige Bilder, ein Tunnel, ein Frauenakt, ein Container. Dagmar Henneberger aus Inzlingen präsentiert ihre großformatigen strukturierten, mitunter geradezu archaischen Farbexplosionen. Dicht daneben Hans-Jürgen Vogt aus Lörrach, der unter anderem in Mischtechnik auf Rost Porträts von Jim Morrison und Hebel sowie Naturmotive in erdigen, warmen Farben ausstellt. Zu sehen sind dynamische Tanzstudien von Ellen Vetter, Frauenakte von Friederike Vesely. Faszinierend unterschiedlich sind die Perspektiven auf Menschen: Michael Vester aus Lörrach zeigt sie in wuseligem Kleinformat als verfremdete Fotoarbeit; die erstmals vertretene Angela Widholz malt sie in ihren intensivfarbigen Ölbildern aus ungewöhnlichem Blickwinkel von oben.

Regelmäßig auf der Regio Art ist auch Jörg Bernauer mit seinen Stierbildern als Kohlezeichnung und in Mischtechnik: das Tier mit gesenktem Kopf, unausweichlich dem Tod ausgeliefert.

Viel zu entdecken gibt es wiederum im sandigen Skulpturenpark mit zehn Künstlern auf 100 Quadratmetern. Da ist die schwarze Stelengruppe von Volker Scheurer; die rostigen Fundstücke, aus denen Jochen Böhnert Skulpturen kreiert; die haptischen Marmorarbeiten von Wieland Schöffner. Oder erstmals wuchtige, faszinierend strukturierte und nur minimal bearbeitete Steinobjekte, die von Gletschern weit fort von ihrem Bestimmungsort gespült wurden, erstmals auf der Regio Art gezeigt von Uli Olpp.

Für einen Hingucker sorgt wiederum das Trash-Art-Duo AnRa, Andreas und Ralph Hilbert: eine große, mittels Heizlüfter aufgeblasene Plastikfolie über einem Holzkubus, der mit Dutzenden Zetteln, Karten, Fundstücken bespickt ist. Hier geht es um Umweltverschmutzung, überhand nehmenden Plastikmüll, Erderwärmung. Wer dicht herangeht erkennt, Plastikverpackungen, Zeitungsausschnitte zu Donald Trump, eine Hitler-Briefmarke – ein Sammelsurium kritischer Hinweise.   bis 25. März, Halle 2; 10 bis 18 Uhr; Kunstpreisverleihung ist am 25. März um 15 Uhr

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