Lörrach Medizinische Versorgung in Not

Peter Ade

Im Gespräch mit Senioren (v.l.): Dieter Astholz, Jörg Lutz, Ute Hammler und Peter Horn

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Die Altenarbeit in Lörrach, die medizinische Versorgungslage und weitere aktuelle Themen standen im Fokus eines Gesprächs der CDU-Seniorenunion mit Jörg Lutz und Ute Hammler.

Die Sorge um schnelle und kompetente ärztliche Versorgung im Krankheitsfall treibt vor allem viele ältere Menschen um. In der aufgeschlossenen Runde mit Oberbürgermeister Jörg Lutz beklagten Frauen und Männer, dass es in der Region hauptsächlich für Kassenpatienten immer schwieriger werde, einen Arzttermin zu bekommen.

Problemzone Notaufnahme

Auch die stationäre Aufnahme im Krankenhaus - hauptsächlich in der Notaufnahme - sei mit Problemen behaftet, hieß es bei dem von Peter Horn und Dieter Astholz geleiteten Gespräch, zu dem die CDU-Seniorenunion ins Restaurant „Schwalbenescht“ geladen hatte. Die städtische Seniorenbeauftragte Ute Hammler warb für die Altenarbeit in den Ortsteilen.

Angst vor Verzögerungen

In Sorge sind viele alte Menschen angesichts bevorstehender längerer Anfahrtswege zu Kliniken. Vor dem Hintergrund der im Rahmen der Umstrukturierung geplanten Zusammenlegung der drei Kreiskrankenhäuser und des St. Elisabethen-Krankenhaus werden Befürchtungen laut, dass es im Ernstfall gefährliche Verzögerungen geben könnte.

Lutz versuchte, die Sorgen aus dem Weg zu räumen. Zwar sei es noch ein „steiniger Weg zum guten Ziel“, doch das Zentralklinikum Entenbad – Eröffnung voraussichtlich 2025/26 – werde sich den Patienten als „Haus von höchster Kompetenz“ präsentieren.

Kompetenz bündeln

Aktuell noch an unterschiedlichen Standorten angesiedelte Fachbereiche würden gebündelt und bildeten im „Endausbau“ eine moderne Klinik. Erklärtes Ziel: Richtige Leistung am richtigen Ort. Auch das Personalproblem sieht der Rathauschef „nicht so problematisch, wie oft dargestellt“. Freilich müsse die Zukunftsplanung mit der Sicherung attraktiver Arbeitsbedingungen einher gehen.

Ambulante Versorgung

Als „durchaus problematisch“ erachtet Lutz dagegen die Sicherstellung der ambulanten Versorgung von Patienten im Landkreis. Hausärzte seien vielfach unterbezahlt und könnten die hohen Mietkosten für Praxen fast nicht mehr stemmen. Eine mögliche Abhilfe sieht der OB in der Schaffung von Hausarztzentren und Gemeinschaftspraxen an gut erreichbaren Standorten.

Thema Altenarbeit

Als „besondere Herausforderung“ wertet Seniorenbeauftrage Ute Hammler die Altenarbeit in Stadt und Region. Sie lobte die Anstrengungen der städtischen Wohnbau-Gesellschaft und zahlreicher caritativer Organisationen bei der Schaffung von Pflegeplätzen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Menschen – von der Sicherstellung der individuellen Betreuung in Familien bis hin zu liebenswürdigen Wohngemeinschaften.

Wichtiges Miteinander

Als „großes Plus“ sieht Hammler die laufenden Bemühungen zur Sicherstellung und zum Ausbau des gesellschaftlichen Miteinanders. Die auf der Basis einer Umfrage gestarteten Ortsteil-Aktionen – zuletzt gemeinsam für Brombach und Hauingen – stießen auf große Resonanz, zum Beispiel der regelmäßige Mittagstisch als Kommunikationstreff in der Kunz-Stiftung Hauingen oder die Boule-Bahn auf dem Fabric-Areal. „Tolle Sache“ im Sinne eines die Generationen übergreifenden Angebots findet Hammler die regelmäßigen Freitag-Begegnungen im Familienzentrum an der Baumgartnerstraße in Lörrach.

Mangel in Haagen

Weiteres Thema war die anhaltende Suche nach dem Standort für einen Einkaufsmarkt, der - wie es hieß - für Haagen „dringend notwendig“ sei. Lutz bestätigte: „Es findet sich derzeit einfach kein geeigneter Standort.“ Leider, so der OB, sei auch das ehemalige Quelle-Areal problematisch.

„Erhebliche Unordnung im Öffentlichen Nahverkehr“ und fehlende Halb-Stunden-Takte sind Peter Horn ein Dorn im Auge. Lutz bestätigte dies mit dem Hinweis auf die enorme topografische Problematik in der Gesamtstadt. Shuttle-Busse oder Ruf-Taxis könnten Entlastung bringen. Allgemein begrüßt wurde die Einführung des Ein-Euro-Tickets.

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