Lörrach Mehr Lebensqualität im Quartier

Peter Ade
IBA-Trophy für das Projekt „Am Zoll“ (v.l.): Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic, Oberbürgermeister Jörg Lutz, Staatssekretärin Anne Katrin Bohle, IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia und Hansjörg Wilde, Gemeindepräsident von Riehen. Foto: Peter Ade

IBA-Trophy: Projekt „Am Zoll“ ausgezeichnet / Zukunft grenzüberschreitend gestalten

Lörrach - Als „ausgezeichnetes Impulsprojekt einer integrierten städtebaulichen Entwicklung“ sieht Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, das grenzüberschreitende Projekt „Am Zoll“ im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020. Für den Entwurf bekamen die Stadt Lörrach und die Gemeinde Riehen nun die IBA-Trophy verliehen.

„Dies ist nicht das Zentrum von Stetten, es könnte allerdings dazu werden“, erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz am Samstag bei der Entgegennahme der Auszeichnung aus den Händen der Staatssekretärin und der IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia. Das Projekt „Am Zoll“ sei ein gelungenes Beispiel grenzüberschreitender Planung, so der Rathauschef.

Die Zusammenarbeit

Das Entwicklungskonzept der Stadt Lörrach und der Gemeinde Riehen ist eines von 20 IBA-Projekten. Mit dem Label werden Vorhaben ausgezeichnet, die während des zehnjährigen Prozesses die entsprechenden Qualifikationskriterien erfüllt haben. Lutz wörtlich: „Die IBA Basel hat die Zusammenarbeit in den letzten zehn Jahren stark geprägt.“

Nach Ansicht von IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia zeigt das Projekt „Am Zoll“ anschaulich, dass Stadt- und Landschaftsplanung nicht an Landesgrenzen enden, sondern als funktionale Räume grenzüberschreitend betrachtet werden sollten.

Das Tram-Thema

Ziel ist es, das Quartier „Am Zoll“ verkehrlich, freiräumlich und städtebaulich aufzuwerten. Dazu gehört die Umgestaltung der Basler Straße zwischen Landesgrenze und dem Bahnhof Stetten: Beidseits einer verschmälerten Straße soll mehr Platz geschaffen werden für Verweilmöglichkeiten, den Rad- und Fußverkehr, für Querbezüge in die Landschaft und eine städtebauliche Nachverdichtung.

Angestrebt werden außerdem eine Mobilitätsdrehscheibe und eine Verlängerung der Basler Tramlinie 6. „Damit schaffen wir nicht nur mehr Lebensqualität im Quartier, sondern setzen den Fokus auf klimafreundliche und zukunftsorientierte Mobilitätsformen“, unterstrich Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic.

Mit dem Projekt werde ein weiteres tolles Vorhaben im Rahmen der IBA 2020 initiiert, das dem Claim ,Grenzen überschreiten‘ nachkomme und die Kommunikation und das Miteinander zwischen Lörrach und Riehen sichtbar werden lasse, betonte der Riehener Gemeindepräsident Hansjörg Wilde. Allerdings räumte er ein, dass es zur Umsetzung eines langen Atems bedürfe.

Das Förderprogramm

Unterstützt wird das Vorhaben aus dem vom Bundesinnenministerium auf den Weg gebrachten Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Das Projekt spiegle das IBA-Motto „Gemeinsam über Grenzen wachsen“ in hervorragender Weise wider, betonte Bohle. Von Erfahrungen und neuen Wegen könnten andere Regionen bei ähnlichen Herausforderungen profitieren.

Der Planungsstand

Der aktuelle Planungsstand ist noch bis 21. Juni im Info-Pavillon „IBA-Kit“ an der Basler Straße 26 einzusehen. Das Vorhaben befindet sich aktuell im Übergang zur Entwurfsplanung. Der Sachstand soll nochmals der Öffentlichkeit zur Diskussion präsentiert werden. Dazu gibt‘s am IBA-Kit einen Projekt-Briefkasten für Rückmeldungen der Quartierbewohner.

Im Lauffenmühle-Areal

Nach Übergabe der IBA-Trophy besichtigte Bohle die ehemalige Textilfabrik Lauffenmühle. Auf dem Areal ist das deutschlandweit erste klimaneutrale Gewerbegebiet in Holzbauweise geplant. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen sollen demnächst mit der Kommission für Wirtschaft und Standortentwicklung sowie einer externen Expertise überprüft und spezifiziert werden.

Schließlich trug sich Bohle in der Villa Aichele ins Goldene Buch der Stadt ein.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading