Lörrach Mehr Sorgfalt bei der Planung

Die Oberbadische
Die Flüchtlingsunterkünfte im Gebiet Neumatt-Brunnwasser haben insgesamt 5,27 Millionen Euro gekostet. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Ortschaftsrat: Kritische Anmerkungen zu Mehrkosten für Flüchtlingsunterkunft Neumatt-Brunnwasser

Die Baukosten für die Flüchtlingsunterkünfte im Gebiet Neumatt-Brunnwasser liegen um 370 000 Euro höher als ursprünglich kalkuliert. Dies hat nun die Endabrechnung ergeben. Der Ortschaftsrat Haagen stimmte der Erhöhung am Dienstag dennoch mit einigen kritischen Anmerkungen zu.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach-Haagen. Im Gebiet Neumatt-Brunnwasser stehen zehn Häuser in Holzbauweise, die für 160 geflohene Menschen in Anschlussunterbringung Wohnraum bieten. Im Sommer 2018 zogen die ersten Bewohner ein. Die Stadt hatte die Häuser für 4,1 Millionen Euro kurzfristig kaufen können. Die Gesamtkosten für den Aufbau hatte die Stadt mit 4,9 Millionen Euro berechnet. Die Endabrechnung weist nun eine Bausumme von 5,27 Millionen Euro aus, da im Außengelände zusätzliche Arbeiten anfielen und da die Häuser eine Ausstattung erhielten, die in der ersten Kostenberechnung nicht vorgesehen war (wir berichteten).

Judita Kovac, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Grundstück- und Gebäudemanagement, erläuterte dem Rat die wesentlichen Kostensteigerungen. Obwohl Bodenproben gezogen wurden, mussten dann doch 40 Zentimeter Erdreich abgetragen und mit Kies aufgefüllt werden anstatt nur zehn Zentimeter. Dies war nötig, um die Häuser mit Schraubfundamenten im Boden zu verankern. Außerdem mussten mehr Flächen asphaltiert werden als geplant, unter anderem für Feuerwehr, Winterdienst und für Begegnungsflächen. Dies verursachte Mehrkosten in Höhe von rund 228 000 Euro.

Die Wohnungen ließ die Stadt mit Küchen, Waschmaschinen, Trocknern und kleineren Dingen wie Briefkästen ausstatten. Dies Mehrkosten dafür: 100 000 Euro. Die Baunebenkosten für Planung, Vermessungen und Ähnliches fielen dagegen um 168 000 Euro günstiger aus.

„Mehrkosten sind immer schlimm“, kritisierte Ortsvorsteher Horst Simon. Er hoffe, dass dies in der Wohnanlage für Flüchtlinge am Bächlinweg besser laufe. Christa Rufer (SPD) wünschte sich im Umgang mit Steuergeldern mehr Sorgfalt, gerade im sensiblen Bereich der Flüchtlingsunterbringung.

Mit den Nachbarn klappt es auch

Alfred Kirchner (CDU) wunderte sich über das Ergebnis des Bodengutachtens. Jeder Haagener wisse, dass das Gelände früher Ackerland war.

Insgesamt lobten Kirchner und Rufer aber die Situation in der Anschlussunterbringung. Die Bewohner fühlten sich wohl und mit den Nachbarn klappe es auch, so Rufer.

Jörg Müller (Freie Wähler) fragte, ob die Stadt wegen der zusätzlichen Ausstattung der Häuser eine höhere Miete verlange. Dies bestätigte Kovac. Die Ausstattung mit Küchen und Waschmaschinen hielt sie für sinnvoll. Die Ämter würden die Anschaffung der Geräte den Flüchtlingen zwar auch bezahlen, dann müsste man aber jedes Mal, wenn ein Bewohner auszieht, diese Einrichtung wieder herausreißen und austauschen.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen“ bat Alfred Kirchner, dass die Stadt das kaputte Dach beim Ausschank im Biergarten des Burgcafés repariert. Auf Kirchners Frage, wann der Spielplatz im Neubaugebiet Belist gebaut werde, sagte Simon, das sei noch offen.

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