L 138-Verlegung: Kreisverkehr und Baustraße durchs Entenbad werden heute Mittag freigegeben. Bau des Zentralklinikums trotz Corona-Krise im Zeitplan.
Lörrach - Der Verkehr zwischen Hauingen und Steinen kann ab heute wieder fließen. Nachdem aufgrund des coronabedingt geringeren Verkehrsaufkommens ein Teil der Baumaßnahmen zur Verlegung der L 138 vorgezogen wurde, werden die provisorische Baustraße durchs Gewerbegebiet Entenbad und der neue Kreisverkehr heute, voraussichtlich gegen 12 Uhr, für den Verkehr freigegeben.
„Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Zentralklinikum“, betonten Oberbürgermeister Jörg Lutz und Landrätin Marion Dammann unisono beim Vor-Ort-Termin anlässlich der Fertigstellung am Donnerstagnachmittag. Und: Trotz der Corona-Pandemie seien die Arbeiten weiter im Zeitplan. Für den Bauabschnitt der Verlegung der L 138 habe man durch die ursprünglich nicht vorgesehene Vollsperrung sogar gut vier Wochen gewonnen, wie Lutz erklärte.
Normalerweise rund 10 000 Fahrzeugen pro Tag
Dies sei angesichts einer normalen Belastung von rund 10 000 Fahrzeugen pro Tag nur aufgrund des coronabedingt geringeren Verkehrsaufkommens in den vergangenen Wochen möglich gewesen, erläuterte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr, Sicherheit. „Ein Ampelbetrieb wäre wesentlich langsamer gewesen und hätte vermutlich auch für Abstriche bei der Qualität gesorgt.“
Die Landrätin sprach der Stadtverwaltung und den beteiligten Baufirmen Schleith und Vogel einen großen Dank für die gute Zusammenarbeit aus: „Ohne den Bebauungsplan, die Straße und den Damm könnten wir das Klinikum ja gar nicht bauen.“ Gerade in der Corona-Krise sei es zudem wichtig, zu zeigen, dass dennoch „produktiv gearbeitet“ werden könne. Nun freue sie sich „auf die nächsten Schritte“ und hoffe, dass es in diesem Tempo weitergehe. Denn: „Wir sind im Zeitplan“ – das sei ein wichtiges Zeichen Richtung Stuttgart, damit auch das Land beim Förderbescheid und den weiteren Planungen aufs Tempo drücke.
Dammann versuchte zusätzlich eine in den Ortsteilen immer wieder geäußerte Befürchtung zu entkräften: „Es wird keine große Verkehrsbelastung aufgrund des Abtransport des Erdaushubs geben.“ Denn aufgrund eines „klugen Bodenmanagements“, so Lutz, werde möglichst viel entferntes Erdmaterial für den neuen Straßendamm unter der künftigen L 138-Trasse und für andere Maßnahmen auf dem Gelände verwendet, wie Dullisch erläuterte.
700 Meter langer Bogen um das geplante Klinikum
Die Umlegung der L 138 zwischen Hauingen und Steinen ist bekanntlich nötig, um eine ausreichend große Baufläche für das neue Zentralklinikum zur Verfügung zu stellen und die Fläche aus der Wasserschutzzone II zu lösen. Der neue, etwas 700 Meter lange Trassenbogen zwischen Einmündung Steinenstraße und dem neuen Kreisverkehr soll laut dem Fachbereichsleiter bis in etwa drei Monaten fertig sein. Daneben entsteht ein Rad- und Fußweg, der bereits begonnen wurde.
Anschließend könnte die Baustraße, die quer durch das künftige Klinikareal führt, theoretisch zurückgebaut werden. Eventuell werde diese aber auch noch zunächst für einige Wochen oder Monate für den anschließend beginnenden Bau des Klinikums genutzt.
Für den zweiten Bauabschnitt, der Verbindungsstraße nach Steinen, laufen laut der Stadtverwaltung derzeit die Planungen beim Regierungspräsidium Freiburg. Diese soll entlang der Bahnlinie verlaufen und vom Entenbad-Kreisel bis zur Bahnhofstraße in Steinen führen. Dammann und Lutz erinnerten daran, dass die Pläne für die Verlegung der Straße auf diesem Abschnitt schon wesentlich älter als die Pläne für das Zentralklinikum seien: „Die Verlegung hat mit dem Wasserschutzgebiet zu tun und nicht mit dem Klinikum“, betonte der OB.
Der anschließende dritte Bauabschnitt, der kreuzungsfreie Vollanschluss des künftigen Klinikums an die B 317, soll dann in Form eines Trogbauwerks unter der Bahnlinie und der Bundesstraße hindurch zur bestehenden Brombacher Ausfahrt führen. Dammann hofft, dass diese Querspange bis 2025, wenn das Zentralklinikum eröffnen soll, ebenfalls fertig ist.
