Lörrach Menschlich und engagiert

Die Oberbadische
So werden ihn Viele in Erinnerung behalten: Florian Nantscheff inmitten von Büchern, die unter anderem seine große Leidenschaft waren. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Nachruf: Zum Tod des ehemaligen Leiters der Stadtbibliothek Florian Nantscheff

Eine Nachricht, die in der Stadt Bestürzung auslöst: Der frühere Stadtbibliotheksleiter Florian Nantscheff verstarb im Alter von nur 66 Jahren – nach kurzer schwerer Krankheit. Viele Mitbürger werden den vielseitig aktiven Menschen- und Bücherfreund schmerzlich vermissen.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Freundlich, unaufgeregt, engagiert und ein großer Freund der Literatur: So wird Florian Nantscheff den Besuchern der Stadtbibliothek und der vielen Veranstaltungen, die er mit seinem Team auf die Beine stellte, in Erinnerung bleiben. Von 1992 bis zu seinem Ruhestand 2012 führte er die Geschicke der Einrichtung, die unter seiner Leitung im bundesweiten Bibliotheks-Ranking einen Spitzenplatz erreichte. Er entwickelte sie zu einem zeitgemäßen Haus der Bücher, der Medien, der Begegnung, der Gespräche, der Diskussion.

Hobbykoch, Fotograf und Schmetterlingliebhaber

Doch nicht nur die Literatur hatte es ihm angetan. Leidenschaftlicher Hobbykoch, begeisterter Fotograf und kulturaffin, faszinierte ihn auch die Musik. Auf Reisen, von denen er wunderbar und sehr anschaulich erzählen konnte, sammelte er bereichernde Eindrücke. Und seit er im Ruhestand war, konnte Nantscheff sich verstärkt auch der Naturkunde widmen, seiner Liebe zu Schmetterlingen frönen.

Zu seinem freundlichen Wesen passte es auch, dass sich Nantscheff in der Flüchtlingshilfe engagierte, fremde Kulturen fand er stets inspirierend, niemals bedrohlich. So war er im Freundeskreis Asyl aktiv sowie Kurator der Schubert-Durand-Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ausbildung und Weiterbildung von Mädchen und Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis zu fördern.

Mit seinem langjährigen Wirken als Bibliotheksleiter hat Florian Nantscheff, der sich dabei niemals in den Vordergrund drängte, viel erreicht. Das Haus, dessen großzügige, offene Bauweise Nantscheff liebte, wurde zu einem nicht-kommerziellen Ort der Begegnung für alle: Kinder aus allen Schichten und Kulturen, Zeitungsleser, Freunde von Spielen und CDs, Literaturliebhaber sowieso.

Als Leiter des Hauses stellte sich Nantscheff ohne Scheu den neuen Herausforderungen und den neuen Medien, ging offen die Bibliothek belebende Kooperationen ein und blieb bei all diesen Aufgaben stets ein heiter-gelassener Ansprechpartner, mit dem man viel und gerne lachen, genauso aber auch kultivierte, intelligente Gespräche führen konnte.  Die Beisetzung findet im engsten Freundes- und Familienkreis statt. Eine Gedenkfeier wird zu einem späteren Zeitpunkt veranstaltet.

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