Weihnachtszirkus: Laura Urunova bringt Hunde und Papageien in die Manege / Tiere folgen Lerntrieb
Lörrach - Tiere gehören fest ins Programm beim Lörracher Weihnachtszirkus, wenn auch nur selten so wie erwartet und immer wieder neu ausgedacht. In diesem Jahr geht es in die Tropen.
Sieben regenbogenbunte und ein weißer Papagei sitzen erwartungsvoll auf ihren Stangen und warten, was ihre Herrin, die 25-jährige Laura Urunova aus Russland, heute wieder mit ihnen vorhat. Fast sieht man die anderen spöttisch lächeln, als einer von ihnen, als einziger im weißen Federkleid, in seine allabendliche Sonderrolle schlüpft.
Improvisierte Trotz-Reaktionen eines hochintelligenten Vogels
Bax, der weiße Ara, fällt auf unter seinen bunten Artgenossen und fühlt sich damit sichtlich wohl: Nie weiß man, was er jetzt wieder vorhat, und mit seinen improvisierten Trotz-Reaktionen erobert der gern ironisch-begriffsstutzig dreinblickende, hochintelligente Vogel die Herzen des Publikums im Sturm. In ihm hat die versierte Tiertrainerin einen ebenbürtigen Partner gefunden, mit dem es keine Minute langweilig wird in der Manege.
„Aras haben ihren eigenen Kopf“, betont die Russin, was die Arbeit mit ihnen immer wieder zu einem Füllhorn voller Überraschungen werden lasse.
Im Zirkus von Kindesbeinen an zu Hause
Wie die meisten ihrer Zirkuskollegen kennt auch Laura Urunova den Zirkus von Kindesbeinen an von innen. Zirkuskünstlerin – ein Beruf, in den sie als Tochter einer Zirkusfamilie wie selbstverständlich Schritt für Schritt hineingewachsen ist.
Vom Turnen und der Akrobatik hat sie sich bald schon auf die Arbeit mit Tieren verlegt. Ob Pferde, Hunde oder eben Vögel: zu allen Lebewesen, die Spaß haben am Erlernen von Kunststücken, findet die geduldige und einfühlsame Tierpädagogin im täglichen Miteinander einen besonderen Draht, der sich dann auch bei ihrem Auftritt mit ihren Schützlingen in der Manege niederschlägt.
Die Tiere erobern die Herzen der Besucher
Auf charmante Art und Weise erobert sie mit ihren Pudeln, Königspudeln, Barsois – russischen Windhunden – und einem Border Collie die Herzen vor allem der jüngsten Zirkusbesucher. Hürdenlauf und Reifensprung, Männchen oder Polonaise: Wer hätte sich nicht je gewünscht, einmal den eigenen Vierbeiner zu solchen Kunststücken zu bewegen? Für viele Zirkuskünstler ist es das, was den Reiz ihres auch harten und entbehrungsreichen Lebens ausmacht: Ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen – vom knappen Kleid in Tüll und Glitzer bis hin zum anerkennenden Raunen, wenn, wie bei Urunova, die bunten, kleinen Sonnensittiche zum Abschluss ihre Zeltrunde über die Köpfe des Publikums fliegen. Ein Lohn ist natürlich der donnernde Applaus, wenn es gelungen ist, die Zirkusbesucher mit einem nie gesehenen Trick oder einer besonders kreativen Nummer in Staunen versetzt zu haben.
