Simm hingegen begeisterte mit seinen Top 5 seiner Erzfeinde, die er geschickt zu einem Plädoyer für mehr Zivilcourage formulierte: „Lasst euch nicht alles gefallen, steht auf, wenn es sich lohnt, und kriecht nicht vor irgendeiner Obrigkeit, vor allem nicht vor eurer eigenen Feigheit.“ Im Finale erzählte er von seinen speziellen Schülerinnen und Schülern, denn im normalen Leben sei er Lehrer und „unterrichte alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist“. Mit seinem Text „Klassenkampf“ überzeugte er das Publikum im Finale. Er phantasierte darin herrlich überspitzt, wie er die hyperindividualisierten Schüler brutal auf den harten Lebensalltag vorbereite, indem er diese etwa mit einem Stuhl niederstrecke.
Meike Harms Tiergedicht um „nicht therapierbare Zoobewohner“ und den positiv ansteckenden „Fink positiv“ unterlag nur sehr knapp Simeon Buß. Dessen sozialkritische Hommage an Michael Endes „Momo“ erinnerte an den oft maßlosen Konsum, bei dem das Soziale auf der Strecke bleibt: „Bei diesem ganzen Scheiß vergessen wir, was wichtig ist: Und so machen wir unsere Lebenszeit zur Ware, dabei ist doch jede Lebenszeit unbezahlbar.“
Selbstironisch erzählte Andrea Maria Fahrenkampf von den Schwierigkeiten, nur 150 Zentimeter groß zu sein. „Meine Lieblingssportart ist Küchenschrankbergsteigen.“