Mit Mann und Maus ins Mittelalter

Eine Woche leben wie die Ritter: Der Soziale Arbeitskreis (SAK) führte diese Woche erstmals ein Mittelalter-Feriencamp für Kinder durch.

Von Katharina Ohm

Lörrach. Hat sich die Zeit um 800 Jahre zurückgedreht? Wer derzeit die Burgruine Rötteln besucht, sieht die historische Stätte wieder von mittelalterlich gekleideten Gestalten bevölkert. Elf Kinder, fünf Mädchen und sechs Jungen, nahmen diese Woche am Ferienprogramm des SAK teil, das heute endet. Unter Aufsicht von Irina Maisch und Mitja Wilms campten die Kinder in einfachen Stoffzelten auf dem Parkplatz Stern auf dem Wittlinger Berg. Das besondere Programm ist aus der Initiative von Maisch und Janine Gerspach entstanden, die aufgrund plötzlicher Krankheit leider ausfiel.

„Unser Ziel ist es, den Kindern ein Gespür für das Handwerkliche zu geben“, erklärt Maisch. „Sie sollen Bewusstsein für eine minimalistische Lebensweise entwickeln.“ So ist die ganze Woche bis auf Taschenlampen keinerlei Technik erlaubt. Auch die Dusche ist gewöhnungsbedürftig: „Wir haben eine Duschkabine, in der wir die Kinder mit Eimer voller Wasser abspritzen“, lacht Maisch. Das gemeinsame Übernachten im Zelt verursache keinerlei Probleme, erzählt die Betreuerin. Kurze Schrecksekunden gab es nur als ein paar Füchse über den Parkplatz strichen, oder einmal unversehens ein paar Mäuse in die Zelte drangen.

Jeden Tag wandern die Kinder zur Burg Rötteln. Dort lernen sie in Workshops nähen oder Holzbearbeitung und vieles mehr. Der Fantasie sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt: Die Kinder bauen Schwerter, Morgensterne, nähen Ledertaschen oder basteln Ketten. „Wenn genug Material vorhanden ist, ist das praktisch ein Selbstläufer“ berichtet Maisch.

Ein Höhepunkt war der Kräuterkurs mit dem Trinationalen Umweltzentrum (TRUZ) am Dienstagmittag, bei dem die Kinder die umliegenden Wiesen erkundeten und Gewürze sammelten. Aus diesen machten sie anschließend Kräuterbutter. Mittags und abends wurde auf dem Feuer gekocht und Musik gemacht. Dass der Unkostenbeitrag trotz hoher Materialkosten moderat bleiben konnte, verdankt der SAK der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, die das Projekt mit einer Spende unterstützte.