Lörrach Mit Optimismus ins neue Jahr

Adrian Steineck

Umfrage: Vertreter verschiedener Bereiche in der Stadt Lörrach äußern ihre Erwartungen für 2020

Lörrach - Der Beginn eines neuen Jahres ist traditionell auch eine Zeit der Erwartungen und Wünsche. Anlässlich des Neujahrsempfangs der Stadt Lörrach hat sich unsere Zeitung bei Vertretern verschiedener Bereiche umgehört und diese nach ihren Erwartungen an das Jahr 2020 gefragt.

Natalia Golovina (Geschäftsführerin der Regio-Messe) hofft darauf, dass diese „in messemäßig turbulenten Zeiten Bestand haben“ wird. „Wir wollen der Regio-Messe jedes Jahr neues Leben einhauchen und zugleich das Traditionelle, das einfach dazugehört und den Kern einer Messe ausmacht, nicht vernachlässigen“, sagt sie.

Pastor Jürgen Exner ( Baptistengemeinde Lörrach) geht „sehr optimistisch“ in das neue Jahr. Die Kinder- und Jugendarbeit werde weiterhin ein großes Thema bleiben in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde. Zugleich gelte es, die Integration zu fördern und mit dem neuen Kirchencafè einen Ort der Begegnung zu schaffen.

Dass der Umgangston in der Gesellschaft wieder etwas freundlicher und respektvoller wird, das wünscht sich Jürgen Rausch (Geschäftsführer SAK). „Wir sollten uns wieder stärker auf das Wesentliche besinnen und aufrichtig und anständig miteinander umgehen“, sagt er. Mit Blick auf den SAK erhofft er sich, dass der Haushalt problemlos abgesegnet wird und dass die arbeitslosen Jugendlichen, von denen es viele gebe, in der sozialen Arbeit nicht vergessen werden.

Karin Maßen (Leiterin Theater Tempus fugit) würde es begrüßen, wenn Theater und Kultur wieder einen stärkeren Stellenwert in Gesprächen etwa innerhalb von Familien hätten. „Es geht mir dabei um eine wertungsfreie Diskussion, ich wünsche mir wieder mehr Offenheit und Neugierde“, legt Maßen dar. Tempus fugit sieht sie inhaltlich auf einem guten Weg, sie hofft aber auf mehr finanzielle Stabilität.

Eine Weichenstellung für die kommenden Jahrzehnte der Lörracher Fasnacht erwartet Jörg Rosskopf (Obergildenmeister der Narrengilde Lörrach) vom neuen Jahr. „Wir wollen auch in 30 Jahren noch eine schöne, große Fasnacht haben, und da werden wir dieses Jahr sicherlich einige Grundlagen schaffen“, sagt er.

Hannelore Rosskopf vom Freundeskreis der Stadtbibliothek wünscht sich, dass das Erdgeschoss der Bücherei umgebaut wird. „Da sollte dringend etwas getan werden“, ist sie überzeugt. Sie hofft aber, dass Ende dieses Jahres in dieser Hinsicht etwas läuft.

Auf eine tolle Kulturnacht gemeinsam mit Weil am Rhein hofft Lars Frick (Fachbereichsleiter Kultur & Tourismus). Außerdem wünscht er sich, dass die Diskussionen um den Burghof und dessen finanzielle Situation zu einem guten Ende kommen. Zugleich solle der Stellenwert der Kultur in der Gesellschaft wachsen. „Wir müssen etwas tun, dann wird es gut“, sagt er mit Blick auf das noch junge neue Jahr.

Auf das einjährige Bestehen der Initiative „Fridays for Future Lörrach“ im Februar freut sich Oceanè Delin, Mitorganisatorin der Schülerproteste für eine nachhaltigere Klimapolitik. „Ich wünsche mir, dass weiterhin viele von uns für unser Anliegen auf die Straße gehen“, sagt Delin auch mit Blick auf den geplanten weltweiten Klimastreik im April. Zugleich hofft sie mit Blick auf die deutschlandweite Klimaschutzbewegung, dass „wir gehört werden und es irgendwann nicht mehr notwendig sein wird, dass wir auf die Straße gehen.“

Dass die Wertschätzung des Brauchtums anhält und sogar zunimmt, das ist der Wunsch von Michael Lindemer von der Markgräfler Trachtengruppe für das neue Jahr. „Die Menschen in der Region sollen die Tradition wertschätzen und sich in unserem Verein zuhause fühlen“, sagt er.

Christine Dietz ( Unicefgruppe Lörrach) freut sich darüber, dass Christine Langen von Unicef für ihr Engagement mit der Lisa Rees-Medaille der Stadt Lörrach geehrt wurde (siehe Artikel auf der ersten Lörracher Seite). „Das ist sehr verdient“, bringt sie es auf den Punkt. Generell wünscht sie sich, dass das Bewusstsein für Armut in anderen Ländern auch in den Industrienationen noch weiter zunehmen. Das Unicef-Foto des Jahres 2019, das ein im Müll fischendes Mädchen zeigt, habe sie sehr erschüttert, könne aber zugleich dazu dienen, das Bewusstsein für soziale Missstände zu schärfen.

Sascha Vollet von der Freiwilligen Feuerwehr Lörrach, Abteilung Hauingen, hofft auf ein Jahr mit wenigen Einsätzen, von denen alle Kameraden gesund zurückkommen. Zudem wünscht er sich, dass die Planungen der Feuerwehr für die Sicherheit der Bürger umgesetzt werden können und dass der Personalstand gehalten werden kann.

Für eine Verkehrswende plädiert der Grünen-Stadtrat Gerd Wernthaler. „Der ÖPNV und der Fahrradverkehr sollte gegenüber dem motorisierten Individualverkehr bevorzugt behandelt werden“, sagt er. Auch müsse sich der Gedanke durchsetzen, dass Klimaschutz nicht automatisch Verzicht bedeute, sondern vielmehr einen Gewinn darstelle. Daneben hofft er als Anhänger des SC Freiburg darauf, dass der Fußballverein dieses Jahr in der ersten Liga im neuen Stadion spielt.

Herbert Sitterle, Mitbegründer des SAK und engagiert bei Grandparents for Future Lörrach, hofft, dass die Klimaschutzbewegung gemeinsam mit der Stadt gut vorankommt. Ein zweites Anliegen ist es ihm, dass mit der im März stattfindenden Woche gegen Rassismus und Antisemitismus für Engagement und einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen geworben wird. Mit Blick auf den SAK hofft Sitterle, dass dieser sich neue Felder erschließen kann und finanziell weiter abgesichert ist. Privat wünscht er sich zudem, dass es mehr öffentliche Räume und Flächen in Lörrach gibt, in denen Kinder spielen, toben und entdecken können.

Hier geht es zum Bericht über den Neujahrsempfang

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