Lörrach Mit Tempo und Tiefgang

Die Oberbadische
Kater Terror (Sonia Strohmeyer) und Sofie (Luisa Fritsch) lauschen dem Ausbruchsplan von langem Lappen (Martha Bek, v.l.) Foto: Mike Bach Foto: Die Oberbadische

Junges Theater: Premiere: „Die Wundersame Reise der kleinen Sofie“

Das „Junge Theater hat mit „Die Wundersame Reise der kleinen Sofie“ eine gelungene Premiere gefeiert.

Von Mike Bach

Lörrach. Die kleine Sofie ist ein besonders neugieriges Mädchen. Zwar muss sie ständig krank das Bett hüten, ihrer grenzenlosen Wissbegier tut das aber keinen Abbruch.

„Warum ist das Gras grün?“ Nun, weil es Chlorophyll enthält und es Kohlendioxid aus der Luft nimmt und bla, blabla und wieder bla. „Schön, das habe ich verstanden. Aber warum ist es nun Grün?“

So richtig wissen es die Erwachsenen wohl auch nicht. „Weil der Liebe Gott es halt so geschaffen hat.“

Doch an diesem Abend tritt Sofie im Schlaf zusammen mit ihren Spielgefährten aus Stoff und Plüsch eine Reise an, die viele ihrer Fragen beantworten wird.

Denn Kater Terror (Sonia Strohmeyer) lädt ein zu einem Schauspiel, dass Sofie (Luisa Fritsch) und ihre zum Leben erwachten Lieblingspuppen Langer Lappen (Martha Bek), Annabella (Pia Löwe) und Bär (Anika Greiß) auf eine Traumreise mitnimmt. Eine Reise, die zeigen soll, was das Leben alles zu bieten hat. Zusammen erfahren sie den Unterschied zwischen Freundschaft und Feindschaft, Armut und Reichtum, Hunger und Überfluss, Tapferkeit und Feigheit, Macht und Ohnmacht.

Das Ensemble des Jungen Theaters im Alten Wasserwerk hat sich zum Ende der neunzehnjährigen Regie-Ära von Birgit Vaith an ein besonders anspruchsvolles Stück gewagt. Die Bühnenumsetzung des gleichnamigen Buches von Els Pelgrom, das 1986 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde und in den Niederlanden den „Goldenen Griffel“ gewann, ist schwerer Tobak. So könnte man meinen.

Ein Theaterstück, das sich mit dem Thema Krankheit, Tod und der Bedeutung des Lebens beschäftigt, kann doch kaum der leichten Kost eines bespaßungsgewohnten jungen Publikums entsprechen?

Kann es doch! Und zwar dann, wenn eine intelligent und humorvoll gestrickte Buchvorlage auf ein erfahrenes Ensemble trifft. Die Ins- zenierung des Jungen Theaters schafft es, auf der winzigen Bühne des alten Wasserwerks eine unendliche Welt der Abenteuer zu erschaffen und sie mit flottem Tempo in Bewegung zu halten.

Die dabei entstehenden Bilder nehmen das Publikum auf unterhaltsame Weise mit, binden sie geschickt in das Geschehen mit ein, sodass einem die Tiefsinnigkeit des eben Erlebten oft erst im Nachhinein bewusst wird.

So wundert es nicht, dass bei der Premiere am Samstag im Alten wasserwerk das Publikum die Darsteller mit begeistertem Beifall belohnten.   Infos und Kartenreservierung: www.junges-theater.eu

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