Lörrach Mit Tempo zur Entschleunigung

Bernhard Konrad
„Wir sind nicht B 317!“: Plakat der Hauinger Initiative. Quelle: Unbekannt

Bürger: Initiative übergibt Unterschriften

Von Bernhard Konrad

Lörrach-Hauingen. Die Bürgerinitiative „Lebendiges Hauingen“ hat Oberbürgermeister Jörg Lutz am Dienstag eine Unterschriftensammlung für die Einführung von Tempo 30 in der Steinen- und Unterdorfstraße überreicht. Mit-Initiator Bernhard Höchst freute sich über insgesamt 383 Unterzeichner (wir berichteten).

Die Gruppe muss ein wenig zusammenrücken: Der Durchgangsverkehr im Sunnedorf dringt lautstark zum Vorplatz der Kirche hinauf, wo Höchst die Unterschriften für die Initiative überreicht. Seit Jahren schon belastet der zunehmende Verkehr auf der Ortsdurchfahrt die Hauinger Bürger: „Insbesondere im Hinblick auf die sich verändernde Verkehrslage durch den Neubau des Zentralklinikums, aber auch den bereits jetzt zunehmenden Verkehr – besonders zu Berufsverkehrszeiten – in denen Autofahrer die Hauinger Ortsdurchfahrt als Ausweichstrecke für die B 317 nutzen“, sei die rasche Ausweisung von Tempo 30 wichtig, erläutert die Kerngruppe der Initiative. Neben Höchst sind dies Hilde Biehl-Höchst, Simone Ernsting-Schmitt, Martina Schüssler, Daniela Sojka und Klaus Schmitt.

Eltern sorgen sich

Ausgangspunkt des Engagements für eine Temporeduzierung war die Entwicklung eines Schulwegeplans für die Astrid-Lindgren-Grundschule. In einer Umfrage hatten zahlreiche Eltern die Verkehrssituation auf der Ortsdurchfahrt als problematisch beschrieben. Diesen Impuls griff die Initiative mit ihrem Einsatz für Tempo 30 auf. Sie zieht in der Angelegenheit an einem Strang mit Ortsvorsteher Günter Schlecht und dem Ortschaftsrat.

Lutz dankte der Initiative für ihr Engagement, wies aber darauf hin, dass gegenwärtig die Rechtsgrundlage für die Anordnung von Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt fehle. Geschaffen werden könnte diese durch die geplante Fortschreibung des Lärmaktionsplans. Corona habe deren Umsetzung verzögert, im Herbst soll eine Bürgerbeteiligung organisiert werden. Möglicherweise könne in rund einem Jahr Tempo 30 im Dorf ausgewiesen werden – auf welchen Abschnitten genau, könne er gegenwärtig allerdings noch nicht sagen, so Lutz.

"Straße mit geringer Bedeutung"

Indes wies Höchst im Gespräch mit unserer Zeitung darauf hin, dass es möglicherweise eine weitere Option zur zeitnahen Durchsetzung von Tempo 30 gebe. Die Initiative möchte prüfen, ob die Ortsdurchfahrt als „Straße mit geringer Bedeutung“ klassifiziert werden kann. Angesichts der nahen Umgehungsstraße B 317, sei das nicht ausgeschlossen, so Höchst.

Darüber hinaus baten einige Hauinger den Oberbürgermeister eindringlich darum, rasch Möglichkeiten der Geschwindigkeitsreduzierung an den Ortseingängen zu schaffen.

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