Der Fahrgastverband ProSchiene Dreiland zeigt sich verwundert über die jüngsten Aussagen des Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Sven Hantel, zum Autoreisezug in einem Gespräch mit dem Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz, Bürgermeister Michael Wilke und dem Bundestagsabgeordneten Armin Schuster. Lörrach (bk). Die Oberbadische hatte bereits am 8. Oktober über das Treffen berichtet, in dem die Stadt mitteilte, dass sich laut Hantel derzeit zwei Bewerber für den Weiterbetrieb des Autoreisezugs zum Fahrplanwechsel im Dezember interessieren würden. Ob sich dieses Interesse tatsächlich konkretisiere, könne man erst nach diesem Zeitpunkt sehen, so die damalige Mitteilung. Auf Nachfrage unserer Zeitung bekräftigte Matthias Wolf, Vertriebs-Chef des Unternehmens BahnTouristik Express (BTE) damals, dieses werde den Autoreisezug auf der Strecke Hamburg – Lörrach übernehmen. Wolf betonte, das Engagement des Unternehmens sei ungebrochen. Die Verträge mit der Bahn seien geschlossen, zum 1. November werde das Buchungssystem geschaltet. Wolf: „Unser Engagement ist zu 100 Prozent sicher.“ Auch nach Informationen von „ProSchiene Dreiland“ laufen bei BTE die Vorbereitungen für eine termingerechte Übernahme des Angebots ab dem 16. Dezember auf Hochtouren. „Ich habe jetzt schon mehrmals mit Mitarbeitern von BTE telefoniert und für mich ist klar, dass das Unternehmen den Autoreisezug ab Dezember betreiben wird“, sagt Vorsitzender Karl Argast. Er verweist auf Werbeflyer, die bereits in Lörrach ausliegen, sowie auf die Infos auf der Internetseite des Unternehmens. Auf beiden Medien seien die geplanten Verkehrstage des BTE-Autoreisezuges einsehbar, hebt Argast hervor. Zudem erinnert er an Aussagen von BTE-Geschäftsführer Wolf in der Presse. Die Nachricht über eine zweiten Interessenten sieht Argast gelassen: „Da warten wir mal ab, was die DB noch aus dem Hut zaubert.“ Erfreut zeigt sich der Fahrgastverband über die guten Nachrichten hinsichtlich der Anbindung der Region an das Nachtzugnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Wird es zum Fahrplanwechsel im Dezember doch von Basel aus weiterhin eine nächtliche Verbindung nach Zürich, Berlin und Hamburg geben. „Schon seit Jahrzehnten praktiziert die ÖBB erfolgreich Nacht- und Autozugverkehr und das mit einem kundenfreundlichen Preis-/Leistungsverhältnis“, zieht Argast den Vergleich mit der Deutschen Bahn. Diese hatte angekündigt im Dezember alle Nachtzüge wegen Unwirtschaftlichkeit einzustellen. Stattdessen sollen nachts verstärkt IC- und ICE-Züge fahren. Argast sieht diese Pläne allerdings kritisch: „Es kann nicht das Ziel sein, dass Reisende nachts im erleuchteten ICE durch die Gegend brettern und am nächsten Morgen übermüdet am Ziel ankommen.“