Lörrach Mittig zwischen Baden und Österreich

Die Oberbadische

Dreiländermuseum: Grenzstein im Museumshof erweitert die Sammlung / Dank an Christof Meyer

Lörrach - Das Dreiländermuseum bereitet seine Wiederöffnung für nächste Woche vor, ist aber am kommenden Wochenende noch geschlossen. Doch im Museumshof ist ab sofort jederzeit ein neues Exponat zu besichtigen: ein historischer Grenzstein, der nicht nur die Grenze zwischen Lörrach und Stetten, sondern auch die alte Landesgrenze zwischen Baden und Österreich markierte.

Zu verdanken ist die Erhaltung des Grenzsteines vor allem Christof Meyer, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Erhaltung der Grenzsteine als besondere Kleindenkmale einsetzt.

Sein Interesse an Geschichte wurde schon früh geweckt, seine Mutter im letzten Jahr für 60 Jahre Mitgliedschaft im Museumsverein geehrt. Nicht weit von seinem Wohnsitz auf dem Salzert befinden sich die besonders eindrucksvollen historischen Grenzsteine entlang der Landesgrenze. Den jetzt im Museumshof aufgestellten Grenzstein aus rotem Sandstein mit der Nummer 45 entdeckte er am Wegrand im Stadtwald beim Salzert. Er meldete den Schaden: Das Kleindenkmal war wohl bei Forstarbeiten herausgerissen und beschädigt worden.

Thomas Welz, Leiter des Fachbereichs Vermessung der Stadtverwaltung Lörrach, setzte sich daraufhin mit Museumsleiter Markus Moehring in Verbindung, und es fiel die Entscheidung, den Stein in die Sammlung im Hof des Dreiländermuseums aufzunehmen. Der städtische Werkhof übernahm den Transport und die Aufstellung.

Der Grenzstein markierte einst die Grenze zwischen Lörrach und Stetten. Dies war damals nicht nur eine Grenze zwischen zwei Gemeinden, sondern bis Anfang des 19. Jahrhunderts auch eine Staatsgrenze. Denn Lörrach gehörte bis dahin zur Markgrafschaft Baden, Stetten zu Österreich. Aus diesem Grund stand der Grenzstein lange auch für eine Konfessionsgrenze, die bis ins 20. Jahrhundert weiterwirkte: Die Bevölkerung in Baden war damals evangelisch, auf der anderen Seite des Grenzsteins in Österreich katholisch.

Der Stein ist nun im Museumshof neben vielen weiteren Grenzsteinen aus der Region ausgestellt und bleibt der Nachwelt erhalten. Erstrebenswert ist aber in der Regel, diese besonderen Kleindenkmale am ursprünglichen Standort zu belassen. Denn nur so bleibt der historische Grenzverlauf am authentischen Ort dokumentiert, schreibt das Museum in einer Mitteilung.

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