Das Trämli wurde zugunsten einer autofreundlichen Innenstadt eingestellt, das Gasthaus Hirschen wurde abgerissen und an gleicher Stelle stattdessen das Kaufhaus Hertie errichtet. Das erste Lörracher Hochhaus (am Burghof) wurde fertiggestellt, die neue Feuerwache feierte 1968 Richtfest und wurde ein Jahr später feierlich eingeweiht.
Dieses Nebeneinander von Modernisierung und Revolte war eine Lörracher Besonderheit. Eine zentrale Veranstaltung hierzu wird die Podiumsdiskussion „Modernisierung und Revolte – Lörrach in den 1968er Jahren“ am Freitag, 19. Oktober, um 19 Uhr im Dreiländermuseum sein.
Hubert Bernnat führt durch eine Runde mit vier Zeitzeugen aus dem Lörrach der Jahrzehntewende: Anne-Christine Heyn wurde 1971 erstmals in den Stadtrat gewählt, als eine der zwei ersten weiblichen SPD-Abgeordneten. Herbert Sitterle war aktiv am Aufbau des Sozialen Arbeitskreises (SAK) beteiligt, der sich für Menschen am Rande der Stadtgesellschaft engagierte. Und schließlich Kurt Seifert und Harry Waibel, die beide im Umfeld des Republikanischen Clubs aktiv waren, sich für alternative Politik- und Lebensformen einsetzten und damit in der damaligen Stadtgesellschaft große Widerstände erfuhren.