An der dritten Station geht es um die Frage, wie Entscheidungen im Konsens herbeigeführt werden können. In unserer politischen Kultur seien Mehrheitsentscheidungen üblich, erläutert Knakrügge. Dabei müsse sich aber immer die Minderheit der Mehrheit beugen.
„Direkte Demokratie: Wie ist das Schweizer Modell auf Deutschland übertragbar?“ lautet das Thema an der vierten Station. So sind in der Schweiz auf allen politischen Ebenen – in Gemeinde, Kanton und Bund – Volksentscheide möglich, in Deutschland dagegen auf Bundesebene nicht. Im Workshop wird auch über die aktuelle Kampagne informiert, in Baden-Württemberg Bürgerentscheide auf Landkreisebene einzuführen, sagt Peter Focke, der bei der Organisation „Mehr Demokratie“ aktiv ist. Im Kreis Lörrach würden wichtige Entscheidungen zum Beispiel zum Verkehr und zum Klinikum gefällt. „Die direkte Demokratie könnte ein Weg aus der aktuellen Krise sein“, meint Peter Focke. Die Parteiendemokratie spreche viele Menschen nicht mehr an, aktuell finde an vielen Orten kein Austausch von Argumenten mehr statt – etwa auf den jüngsten Demonstrationen: „Aber das Gespräch ist die Seele der Demokratie.“
Daher sind die Bürger beim Workshop auch eingeladen, ihre Wünsche zu äußern. An den Stationen und bei der Abschlussrunde im Café können sie diskutieren, wo Bürgerbeteiligung sinnvoll wäre.