Lörrach Museumsfonds saniert und vermietet geerbtes Haus

Adrian Steineck
Beim Rundgang durch das Henn-Haus: (v.l.) Alexander Ambs, Martin Emmenecker, Frank Hovenbitzer, Thomas Hauser, Franz Schmider, Markus Moehring und Michael Herzog Foto: Adrian Steineck

Das Haus von Günter Henn in Brombach stellt eine der größten Erbschaften für die Bürgerstiftung dar.

Der vor knapp zwei Jahren verstorbene Namensforscher hat sein Haus der Bürgerstiftung zugunsten des Museumsfonds hinterlassen. Dieser hat das Haus jetzt für 250 000 Euro energetisch sanieren und umbauen lassen. Zwei der drei Wohnungen sind bereits vermietet. Im April sollen die ersten Mieter einziehen.

Mieter kommen zum 1. April

Bei einem Rundgang stellten Bürgerstiftung, Museumsverein, Architekt und Handwerker das nahezu fertig sanierte Haus vor. Im Wesentlichen sei es darum gegangen, das Haus mit seiner in die Jahre gekommenen Bausubstanz zukunftsfähig zu machen, wie der Architekt Frank Hovenbitzer darlegte. „Wo es möglich war, haben wir das Vorhandene erhalten“, betonte er. Dies galt etwa für die Heizkörper, ebenso die Verzierungen an der Decke. Insgesamt sei es mit Beteiligung lokaler Firmen und Gewerke gelungen, hochwertige Wohnräume zu schaffen, sagte Hovenbitzer, der zugleich als Vertreter der Bürgerstiftung vor Ort war.

Die beteiligten Gewerke

Beim Rundgang dabei waren Vertreter der beteiligten Gewerke: Thomas Hauser vom gleichnamigen Elektrotechnikunternehmen sowie der Konstrukteur Martin Emmenecker und Alexander Ambs (Firma Heinrich Schmid) ebenso wie Michael Herzog vom gleichnamigen Sanitärinstallateur. Beim Umbau des Gebäudes waren auch maßgeblich Auszubildende beteiligt, die hier unter Anleitung eines Handwerksmeisters und eines Vorarbeiters praktische Erfahrungen sammeln konnten, hieß es.

Das Haus wird bald bezogen. Foto: Adrian Steineck

Bedeutung von Erbschaften

Franz Schmider ging auf die Bedeutung des Hauses für die Bürgerstiftung ein. Die Mieteinnahmen sollen dem Museumsfonds zugute kommen. Zwei Möglichkeiten habe die Bürgerstiftung, um Gelder zu generieren. Neben der Spendengala seien dies vor allem Erbschaften. Dieses Thema werde in Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen, sagte Schmider. Wer Vermögen habe, aber keine Erben, der könne die Bürgerstiftung testamentarisch zum Erben bestimmen und einen Fonds gründen. Dabei könne der Erblasser auch entscheiden, wie die Gelder eingesetzt werden sollen.

Zur Historie

Mit der Sanierung und dem Einzug der Mieter zum 1. April geht auch eine wechselvolle Geschichte zu Ende. Nachdem der im April 2021 mit 72 Jahren verstorbene Günter Henn sein Haus der Bürgerstiftung vermacht hat, beschloss diese aufgrund der Zinssituation, das Haus nicht zu verkaufen. Stattdessen wollte sie nach einer Renovierung die drei Wohnungen vermieten. Als im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Zahl der Flüchtlinge stieg, bot die Bürgerstiftung es vor der Sanierung der Stadt Lörrach für die Unterbringung von Flüchtlingen an. In einem ersten Anlauf aber fand die Stadt Lörrach keine Gruppe mit ausreichend vielen Personen für das Haus. Die Bürgerstiftung selbst stieß auf eine zwölfköpfige Gruppe, die das Haus gerne bezogen hätte. Hier tauschte allerdings ein juristisches Problem auf, da die Flüchtlinge aus der Gruppe verschiedenen Kommunen im Landkreis Lörrach zugeteilt wurden.

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