Lörrach Musik für den Frieden

Gottfried Driesch
Orchester und Chöre beeindruckten durch ihre Klangfülle. Foto: /Gottfried Driesch

Das Hebel-Gymnasium engagiert sich gegen den Krieg und stellt sein Frühjahrskonzert in der Stadtkirche unter das Motto „Dona nobis pacem“, zu Deutsch „Gib uns Frieden“.

Das Wort „Frieden“ hat gute Chancen, 2023 zum Wort des Jahres gekürt zu werden. Nachdem der Krieg ganz in unsere Nähe gerückt ist, wird jedem bewusst, dass der Frieden jeden Tag hart erkämpft werden muss.

Werke zum Frieden

Die evangelische Stadtkirche war am Donnerstag bis auf den letzten Platz besetzt. Die Fachschaft Musik des Gymnasiums hatte alle Gruppenensembles aufgeboten. Neben dem Orchester wirkten der Unterstufenchor und der Chor der Klassen 8 bis K2 mit.

Geboten wurden Werke durch die Jahrhunderte zum Thema Frieden, wie es im Programmzettel hieß. Mit dem überlieferten Kanon „Dona nobis pacem“ wurde höchst eindrucksvoll das Programm eröffnet. Unter Orchesterbegleitung zogen beide Chöre singend über die Seitengänge auf das Podium.

Es schloss sich „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy an, bei dem die Chöre mit einer guten Textverständlichkeit überzeugten. Beide Stücke wurden von Brigitte Schnabel geleitet.

Vom zeitgenössischen Komponisten Lukas Grimm (Jahrgang 1986) schloss sich die „Missa Prima“, gesungen vom Unterstufenchor, an. Mit den Sätzen Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei folgt sie den klassischen Vorgaben. Die Musik ist aber sehr nüchtern und lässt die gewohnten Stimmungen der alten Vorlagen vermissen. Die Begleitung an der Orgel hatte Herbert Deininger übernommen.

Lindenberg-Lied

Auch Udo Lindenberg hat sich 1981 zum Thema Krieg geäußert. „Wozu sind Kriege da“ ist ein Lied, wo Lindenberg fragt, „Warum müssen Soldaten losmarschier’n, um Menschen zu ermorden?“ Hier hatte Ina Giese die Leitung übernommen.

Der Oberstufenchor intonierte mit Klavierbegleitung drei Lieder. „We shall overcome“, „Grant us Peace“ und „Imagine“. Letzteres stammt von John Lennon und war von Konstanze Franke sehr gut einstudiert und geleitet worden.

Sehr lebhaft erklang „Hevenu Shalom Alechem“ (Wir wollen Frieden für alle), vorgetragen vom Oberstufenchor.

Ode an die Freude

Drei Werke von John Rutter vervollständigten das Programm. Während das Orchester „Suite of strings“ rhythmisch interessant vortrug, gesellten sich die Chöre bei „The Peace of God“ und „Go forth into the world in peace“ hinzu.

Das Konzert endete mit dem Schlusschor aus Ludwig van Beethovens neunter Sinfonie, der „Ode an die Freude“. Unbeschwert und klangschön spielte das Orchester des Hebel-Gymnasiums unter der Leitung von Brigitte Schnabel auf. Ebenso stimmten beide Chöre in den Jubel ein. Der Schlusschor ist zugleich die Europahymne – besser kann ein dem Frieden gewidmetes Konzert nicht enden. Denn im Text heißt es unter anderem: „Alle Menschen werden Brüder“ – wenn das doch so einfach wäre.

Hilfe für Ukraine

Die Direktorin des Hebel-Gymnasiums, Stefanie Müller, und Stefan Meyer wiesen auf die Unterstützung und Hilfe vieler aus dem Kriegsgebiet geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher hin. Meyer rief einen aus dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1914 überlieferten „Weihnachtsfrieden“ ins Gedächtnis. Damals hatten deutsche und britische Soldaten in Flandern zum Weihnachtsfest die Waffen niedergelegt und gemeinsam gefeiert.

Fazit: Es sind nicht die Menschen, die sich hassen und in Kriegen töten, sondern sie werden nur von den Befehlshabern aufeinander gehetzt.

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