Lörrach Musikrichtung muss man erst erfinden

Die Oberbadische

Konzert: Die Band „Superdirt²“ im Alten Wasserwerk / Cello trifft auf Elektro

Von Matthias Stauss

Die meisten Menschen werden bei dem Wort Cello wohl an ein klassisches Streichorchester denken. Damen und Herren in schwarzer Kleidung spielen musikalische Werke von Komponisten aus längst vergangenen Zeiten. Der musikalisch etwas aufgeklärtere Teil der Bevölkerung würde auch noch die weltberühmte Suite für Violoncello Nr.1 in G-Dur von J.S. Bach ins Spiel bringen. Doch Cello im Zusammenspiel mit moderner Elektro-Musik? Unvorstellbar? Nicht ganz, wie das Duo „Superdirt²“ am vergangenen Freitag im Alten Wasserwerk unter Beweis gestellt hat.

Hinter dem Bandnamen verbergen sich die Freiburger Musiker Vince und Daniel. Vince ist DJ und Daniel Cellist. Seit nunmehr fünf Jahren sind sie fast ununterbrochen mit ihrer Musik auf Tour durch ganz Deutschland. Angefangen hat alles zufällig mit einem kleinen musikalischen Auftritt im privaten Freundeskreis. Das Echo damals war so positiv, dass sich die beiden entschieden, ein Musikprojekt daraus zu machen. Es folgten die ersten öffentlichen Auftritte und das erste eigene Album.

Dieses mit anderen zu vergleichen fällt schwer, da diese Form des musikalischen Zusammenspiels einzigartig ist. „Unsere Musikrichtung muss man erst erfinden. Es gibt nichts vergleichbares um uns herum‟, sagt Vince. Ihm ist vor allem der Spaß und der Antrieb etwas Neues schaffen zu wollen von großer Bedeutung. Heraus kommt dabei ein bunter Musik-Mix aus den Bereichen Metal, Reggae, Rock und Funk.

Die Zuschauer im gut gefüllten Wasserwerk bekamen genau diesen einzigartigen Mix zu hören. Vince mixt einen Beat zusammen, Daniel sucht den Blickkontakt und steigt dann ein. Mit zum Teil atemberaubender Schnelligkeit und Präzision bringt er sein Instrument zum klingen. Der ursprüngliche Beat gewinnt dadurch noch mehr an Rhythmus. Die Abstimmung zwischen beiden läuft perfekt, wenngleich Vince versichert: „Wir improvisieren auch viel.“ Einfach beeindruckend!

Der Auftritt der Künstler ist sowohl akustisch als auch optisch eindrucksvoll. Vor allem die virtuosen Spielbewegungen von Daniel am Cello lösen eine Welle der Begeisterung im Publikum aus.

Tatsächlich können sich die Zuschauer glücklich schätzen, die Formation „Superdirt²“ einmal live erlebt zu haben. Denn die Jungs stecken mitten in der Produktion ihres neuen Albums und geben momentan nur selten Konzerte. Der Inhalt des neuen Albums bleibt aber bisher noch streng geheim. Vince verrät vorab nur so viel: „Es wird der Hammer.“

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