Lörrach Musizieren verbindet

Die Oberbadische
Sie sind gespannt wie sich das musikalische Inklusionsprojekt entwickelt (v. l.): Isolde Weiß, Sabine Imping, Sara Nöltner, Carola Beyer, Markus Niethammer, Eva Kerrom (Lebenshilfe), Simon Rekers und Lars Frick Foto: Alexander Anlicker Foto: Die Oberbadische

Projekt von Musikschule, Pestalozzi-Schule und Lebenshilfe

Von Alexander Anlicker

Lörrach. Markus Niethamer, Schlagzeuglehrer an der Städtischen Musikschule Lörrach, spiele schon lange mit der Idee, mit behinderten Menschen Musik zu machen, sagte der neue Leiter der Musikschule Lars Frick. Nachdem Frick vom Förderprogramm „Kultur macht stark“ des Bildungsministeriums gehört hat, machte sich die Musikschule auf die Suche nach Partnern und wurde bei der Lebenshilfe und der Pestalozzi- Schule fündig.

Gemeinsam wurde das musikalische Inklusionsprojekt unter dem Arbeitstitel „Banda Inklusia“ ins Leben gerufen, das am 30. September mit einer Schnupperstunde startet. Einmal wöchentlich sollen Jugendliche mit Behinderung, Förderschüler der Pestalozzi- Schule und Schüler der Musikschule gemeinsam unter fachlicher Anleitung musizieren. Ausgelegt ist das Projekt auf 15 Teilnehmer.

Dabei sollen begabte, bildungsbenachteiligte und behinderte Jugendliche voneinander lernen und profitieren. „Das ist auch für uns Musikschullehrer ganz spannend. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, sagte Niethammer. Der Schwerpunkt werde vorraussichtlich bei Rhythmusinstrumenten wie dem Schlagzeug liegen. Es wird kein Geigenorchester werden, meinte Niethammer. Das Projekt sei ergebnisoffen, ergänzte Frick. Zwar sei ein Konzert gewünscht, es gebe aber keinerlei Druck.

Der Musikschulleiter sieht das Projekt auch als „Fortbildung“ für die beteiligten Lehrkräfte. Möchte die Musikschule doch auch das Thema Inklusion vorantreiben und eine neue Klientel erschließen. „Wir wollen Eltern Mut machen, ihre Kinder ganz normal in der Musikschule anzumelden“, sagte Frick.

Das Konzept überzeugte auch die Jury beim Bundesverband Deutscher Musikschulen, die stellvertrend für das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Fördermittel „Kultur macht stark“ verwaltet. Rund 25 000 Euro erhalten die Projektpartner für ihr spannendes und innovatives Projekt.

Beteiligt sind mit Sarah Nöltner (Früherziehung, Gesang, Flöte), Simon Rekers (Klavier) und Markus Niethammer (Schlagzeug) insgesamt drei Lehrkräfte der Musikschule. Seitens der Pestalozzi-Schule ist die Referendarin Carola Beyer die treibende Kraft, die das Projekt in einer wissenschaftlichen Projektarbeit dokumentieren wird.

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