Lörrach Narrengilde Lörrach bietet das volle Programm mit weniger Helfern

Von Bernhard Konrad

Fasnacht: Jörg Roßkopf über die Situation der Straßenfasnächtler / Narrenbaumstellen am Samstag

Lörrachs Narren stehen in den Startlöchern: Ein stattliches Symbol der Fasnacht ist ab Samstag, 28. Januar, in der Stadt zu sehen: der Narrenbaum auf dem Alten Markt. Unterdessen wird in diesen Wochen deutlich: Die Arbeit der Gilde muss nach Corona auf weniger Schultern verteilt werden.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Wer einen Blick in den Narrenfahrplan 2023 wirft, wird den Wandel nicht bemerken – alles drin, was das Narrenherz höher schlagen lässt: Schnitzelbängg, Dällerschlägg, Lasser Gugge-Explosion, Sonntags- und Kinderumzug, dazu Bälle und weitere fasnächtliche Offerten.

Unterm Strich findet Obergildenmeister Jörg Roßkopf immer noch genug helfende Hände, um die zahlreichen Aktivitäten der Lörracher Straßenfasnacht zu organisieren. Aber einfacher geworden ist es gewiss nicht – im Gegenteil. Die Gilde sieht sich mit dem gleichen Phänomen konfrontiert wie etliche Sportvereine: Die Corona-Einschränkungen haben eine Lücke ins gesellschaftliche Leben geschlagen. Manch einer, der sich verlässlich engagierte, hat in den vergangenen zwei Jahren die Bindung zu seinem Ehrenamt und damit die Motivation verloren. Die Konsequenz: Einige wollen oder können nicht mehr an ihre Aufgabe anknüpfen. Ein Verlust für Vereine und ehrenamtlich getragene Organisationen.

Roßkopf macht niemandem einen Vorwurf – ebenso wenig beklagt er die Dinge: Er stellt aber in der Tendenz fest: „Die Arbeit muss auf weniger Schultern verteilt werden. Das heißt: Die Belastung des Einzelnen wird größer.“ Das gelte sowohl für den Gildenvorstand als auch für viele Formationen.

Schon in der Vergangenheit hat die Gilde einige Aufgaben outgesourct, weil die vielen Herausforderungen der Lörracher Fasnacht nicht komplett im Ehrenamt bewältigt werden können.

Ein drittes Jahr ohne fasnächtliches Programm hätte die ein oder andere Gruppierung womöglich personell nicht überlebt, so der Obergildenmister. Dieser Trend belege nicht zuletzt, dass die Veranstaltung des „Confetti-Sommerfestivals“ richtig gewesen war, sagt Roßkopf: Das Festival habe immerhin eine Brücke zur jetzigen Fasnacht schlagen können.

Nach Abschluss der diesjährigen Fasnacht müsse sich der Gildenvorstand zusammensetzen und erörtern, wie es mit Blick auf die personelle Belastung der eherenamtlich Engagierten weitergeht.

Das Narrenbaumstellen

Der Narrenbaum – eine rund 25 Meter hohe, geschälte Fichte – wird am Samstag etwa gegen 11 Uhr mit einem von zwei Kaltblütern gezogenen alten Langholztransporter vom Senser Platz auf den Alten Markt gebracht. Begleitet wird er von Musiken und Hästrägerdelegationen aller Lörracher Cliquen.

Unter der Leitung der beiden Bammerte Markus Guggemoos und Matthias Spinner bringt die Narrenbaummannschaft der Gilde den Baum dann von Hand von der Horizontalen in die Vertikale. Sobald er steht, klettert ein Baumsteller hinauf und bringt den Kranz mit den Cliquensymbolen an. Während des Baumstellens spielen die Lörracher Musiken unüberhörbar auf.

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading