Für die Ausstellung hat Robert Neisen seine Forschungsergebnisse prägnant auf zehn Textfahnen zusammengefasst. Ergänzt werden sie von Gemälden, Fotos, Briefen und anderen Objekten aus der Museumssammlung und dem Stadtarchiv.
Alle drei Orte seien vom Protestantismus, von der Textilindustrie sowie vom scharfen Gegensatz zwischen Textilarbeitern und Besitzenden geprägt gewesen, so Neisen. Da die Besitzenden – Fabrikdirektoren wie Bauern – große Angst vor den Kommunisten hatten, hätten die Nationalsozialisten überdurchschnittliche Wahlergebnisse erzielt. Er sprach aber auch vom „kommunalen Eigensinn“ der Dörfer. So würdigt die Ausstellung Haagens Bürgermeister Karl Gümpel, einen überzeugten Demokraten, der sich 1933 gegen seine Absetzung wehrte, aber nur seine Pension retten konnte.
Die Ausstellung schildert, wie die bürgerlichen Turn- und Gesangvereine bei der Etablierung der NS-Herrschaft eine tragende Rolle spielten und wie die Ideologie den Schulunterricht prägte. Sie schildert Hoffnung und Desillusionierung der Menschen. Auch Verbrechen werden genannt, zum Beispiel, wie behinderte oder psychisch kranke Menschen aus den drei Dörfern unfruchtbar gemacht oder im Rahmen des Euthanasie-Programms ermordet wurden.