Lörrach Neubau des Museumsdepots in Lörrach

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Kollektiv: 50 000 wertvolle Exemplare der Regionalgeschichte: am Sonntag ist Einweihung

Lörrach (pad). Museumsleiter Markus Moehring bringt es auf den Punkt: „Für das Dreiländermuseum geht mit der Einweihung des Museumsdepots eine 140 Jahre dauernde Odyssee endlich zu Ende.“

Seit ihrer Gründung 1882 war die Sammlung des Lörracher Museums an zahlreichen Orten untergebracht - oft wenig professionell und schlecht zugänglich. Nur drei Prozent der umfangreichen Sammlung werden im Museumsgebäude auf 1300 Quadratmetern öffentlich gezeigt. 97 Prozent wurden und werden im Depot betreut und stehen dort für Sonderausstellungen und Recherchen zur Verfügung.

Im Gewerbegebiet Brombach-Ost schritt in den vergangenen Monaten die Errichtung der museumsgerechten Unterbringung von gut 50 000 wertvollen Exemplaren der Regionalgeschichte zügig voran. Das Dreiländermuseum weiht den sechs Millionen Euro teuren Neubau am morgigen Sonntag ein. Gäste aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz feiern das für den Oberrhein wichtige Ereignis.

„Auf Dauer gesichert ist mit dem Bau die europaweit einzigartige Dreiländersammlung. Sie ermöglicht einen konsequent grenzüberschreitenden Blick auf Geschichte, Kultur und Identität einer europäischen Region: den Oberrhein mit seinen Teilregionen Baden, Elsass und Nordwestschweiz“, betont die Stadt in einer Medienmitteilung.

Und: Bei allen Angeboten gehe es darum, den Nachbarn zu begegnen und sie auch aufgrund ihrer historischen Prägung besser zu verstehen.

Die Baumaßnahmen starteten im Oktober 2020 mit der Umsetzung von Umweltschutzauflagen und dem Herrichten des Geländes. „Ich freue mich, dass der Neubau im Zeitplan liegt“, erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz bei einem Rundgang während der Bauphase. Das neue Museumsdepot sei von überregionaler Bedeutung und mithin ein wichtiges Projekt für Lörrach als Kulturstadt. „Hier entsteht das Gedächtnis unserer Region“, unterstrich die Lörracher Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic die Bedeutung des Depots.

Viel Anerkennung für seinen Einsatz erfuhr Museumsleiter Moehring, der jahrelang hartnäckig für das Projekt gestritten hat.

Das Depot in der Nachbarschaft der Gustav- Winkler-Siedlung werde künftig „ein Stück kulturelles Erbe bewahren“, unterstrich Oberbürgermeister Lutz. Entstanden ist ein zweigeschossiger Bau, der über dem Eingangsbereich erhöht ist. Das Gebäude trennt die Wohnbebauung vom Gewerbegebiet, das derzeit östlich des Depots entsteht.

Die Mehrgeschossigkeit verteuerte den Bau. Da er so aber weniger Fläche benötigte, konnte ein Teil des ursprünglich fürs Depot vorgesehenen Grundstücks veräußert werden. Im Innern schließen sich auf beiden Stockwerken an einen geschlossenen Körper für die Sammlung Funktionsflächen für Mitarbeiter und Besucher an. Das Baumaterial ist Beton, der das Klima im Gebäude stabil hält. Auf aufwendige Klimatisierungstechnik kann dami verzichtet werden.

Der Depotbau ist zwar ein Zweckbau. Er wurde jedoch von Architekt Frank Hovenbitzer (Büro wilhelm und hovenbitzer freie Architekten bda) mit hohem Anspruch an Ästhetik und Nachhaltigkeit errichtet.

Für das Gesamtprojekt wurden zuletzt Kosten von 6,16 Millionen Euro errechnet. 250 000 Euro trägt der Museumsverein, 1,7 Millionen Euro kommen aus Interreg-Mitteln. Entstandene Mehrkosten werden laut Mitteilung der Stadt durch eine zweckgebundene Spende der Netzwerkpartner Oberrhein in Höhe von 200 000 Euro für die zusätzliche Lagertechnik finanziert.

Offizielle Eröffnung: Sonntag, 18. September, 11 Uhr

Im Anschluss: Rundgang für VIPs und Interreg-Partner

12 – 16 Uhr Apéro und Führungen

13 Uhr Führung mit Depotfachplaner Lars Klemm

14 Uhr Führung mit Architekt Frank Hovenbitzer

15 Uhr Führung mit Depotfachplaner Lars Klemm

Weitere Führungen nach Bedarf

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