Lörrach Neubaugebiet: Stadtspitze will mit Fakten den Tumringer Emotionen begegnen

Marco Fraune
Blick auf das geplante Neubaugebiet Tumringen-Nord und die Stadt Lörrach Foto: Kristoff Meller

Bebauungsplan Tumringen Nord: Der Oberbürgermeister und die Bürgermeisterin setzen auf die weitere Bürgerbeteiligung.

Sollte der Gemeinderat am Donnerstag dem weiteren Bebauungsplanverfahren „Tumringen Nord“ zustimmen, will die Stadtverwaltung auch die aktuell noch zahlreichen Kritiker im Ort überzeugen. „Bei jedem emotionalen Thema sind Fakten dienlich“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic bei einem Mediengespräch am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung. Es laufe nichts intransparent. Vielmehr werde es dann auch die Möglichkeit geben, wichtige Gutachten in Augenschein zu nehmen. Zugleich versicherte OB Jörg Lutz, dass es bei dieser Arrondierung bleibe. „Darüber hinaus gibt es kleine Pläne.“

Bürger mit im Boot

Obwohl die Abrundung des nordöstlichen Siedlungsrands in Tumringen auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche nur eine begrenzte Anzahl von Häusern mit zirka 27 neuen Wohnungen vorsieht, will die Stadt dem großen Öffentlichkeitsinteresse Rechnung tragen. Sie bietet eine nicht zwingende erweiterte Möglichkeiten für die Beteiligung der Bürgerschaft an. Zugleich werde nicht mehr und nicht weniger im Verfahren gemacht als andernorts, so der OB. „Alle haben das gleiche Recht und werden gehört.“

Dass zum Abschluss des Verfahrens noch Fragen offen bleiben, glaubt Lutz nicht, der um die kritische Begleitung des Verfahrens durch die IG Tumringen-Nord weiß. Mit der formalen Beteiligungsmöglichkeit der Bürger könnten die verschiedenen Aspekte Berücksichtigung finden.

Neuen Wohnraum schaffen

Sowohl Lutz als auch Monika Neuhöfer-Avdic unterstreichen die Dringlichkeit der Schaffung von Wohnraum. „Es ist ein wichtiger Bestandteil der Wohnraumoffensive.“ Gewählt worden sei eine ortsverträgliche Dichtevariante. Zu Beginn der Planungen hätten sogar die Grünen auf eine höhere Dichte gesetzt.

Dass sich durch die Wohnbebauung die Hochwassersituation angrenzend im Ort verschlechtere, glaubt Lutz nicht. Schon bisher seien vom Tüllinger bei Starkregen große Wassermassen heruntergeflossen. Vielmehr könne es durch die geplanten Zisternen und begrünten Dächern womöglich zu Verbesserungen kommen.

Die schon im Ausschuss für Umwelt und Technik angeführten Kritikpunkte aus der Bürgerschaft sind der Stadtspitze präsent: Diese reichen von der geringen Anzahl von Parkplätzen über die kritisch bewertete Sicherheit an der Luckestraße für Fußgänger bis zu den Aspekten Klima und Umwelt (wir berichteten).

Der weitere Zeitplan

Die während der Auslegung des Vorentwurfs eingegangenen Stellungnahmen werden für die Übernahme in den Bebauungsplanentwurf geprüft und im weiteren Verfahren dem Gemeinderat in anonymisierter Form zur Kenntnis gegeben, heißt es von Seiten der Verwaltung.

In einem nächsten Verfahrensschritt werde dann der Offenlageentwurf des Bebauungsplans vorgestellt und nach Beschluss des Gemeinderats eine zweite Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. „Sofern dann aus den Stellungnahmen dieser öffentlichen Beteiligung erneut Änderungen oder Ergänzungen für den Bebauungsplanentwurf resultieren, erfolgt eine nochmalige Öffentlichkeitsbeteiligung“, so die Verwaltung weiter.

Andernfalls werde der Entwurf dem Gemeinderat zum abschließenden Satzungsbeschluss vorgelegt.

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