Lörrach Neue Chancen für die Neumatt

Bernhard Konrad
Die Neumattschule. Foto: Kristoff Meller

Drittes Gymnasium wird nicht auf dem Fabric-Gelände gebaut. Variante sei kaum genannt worden, lautet eine zentrale Begründung.

Lörrach - Das dritte Gymnasium wird nicht auf dem Fabric-Gelände gebaut. Die Variante sei in der „Wunsch-Produktion“ des Fabric-Prozesses für die künftige Gestaltung des Areals kaum genannt worden, lautet eine zentrale Begründung.

Die Fläche gehört der Schöpflin Stiftung – niemand kann verlangen, dass sie der Stadt Bauland für eine Schule zur Verfügung stellt. Sie tut ohnehin eine Menge für Lörrach, übrigens auch mit Fabric! Insofern ist die Ablehnung natürlich nicht zu kritisieren.

Indes war diese gymnasiale Option seriöser Bestandteil der Schulentwicklungsdebatte, und deshalb darf man die Entscheidung im Epilog aufrichtig bedauern. Denn: So, wie der Fabric-Prozess konzeptionell angelegt ist, konnte niemand ernsthaft erwarten, dass Bürger als ausdrücklich individuelle Teilnehmer einer „Wunsch-Produktion“ ihrem persönlichen Wunsch nach einem öffentlichen Gebäude – einer weiterführenden Schule – Ausdruck verleihen.  

Eine überzeugende Entscheidung für oder gegen ein Gymnasium auf dem Fabric-Gelände kann deshalb nicht auf Grundlage eines numerischen Vergleichs gefällt werden, sondern nur in der inhaltlichen Abwägung zwischen konkreten Wünschen (etwa Spielplatz, Eisdiele, „Wasser“-Themen etc.) und dem Potenzial, das diese Schule vor Ort entfaltet hätte. Dieses Potenzial weist weit über die Kern-Funktion des Gymnasiums hinaus in die Bürgergesellschaft hinein.

Stimmt: Der Platzbedarf des Schulbaus hätte einen Teil der Fabric-Vorschläge verhindert.  Doch wäre dies ein Ort gewesen, an dem das Thema „Schule“ sehr innovativ hätte entwickelt werden können. Mit spannenden Schnittmengen in den öffentlichen Raum, wo gewiss auch Anknüpfungspunkte zu Themen der Stiftung wie etwa  „Prävention“ und „Betreuung“ oder anderen Fabric-Ideen zu finden gewesen wären: ein hochinteressantes Spielfeld für Akteure vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter.

Nun ist es anders gekommen. Die gute Nachricht: Die Neumatt eignet sich ebenfalls für ein drittes Gymnasium. Der Stadtteil hat sich gut entwickelt – als Wohn- und als Schulstandort. Das Gymnasium wird dieser positiven Entwicklung im Süden der Stadt einen weiteren Schub verleihen – vielleicht auch dort mit innovativen Ideen!

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