Die bisherigen Signale der für Interreg-Projekte am Oberrhein zuständigen Arbeitsgruppe sind offenbar ermutigend. Gleichwohl gilt: Sollten die EU-Mittel letztlich doch nicht fließen, wird der Gemeinderat das Vorhaben trotz der geleisteten Vorarbeiten nochmals auf den Prüfstand stellen.
Die maximale Förderung durch das Interreg-Programm beträgt 2 Millionen Euro. Indes bezuschusst dieses nicht einfach einen Depot-Bau: Die Stadt muss eine „maßgebliche Ausstrahlungs- und Wirkungskraft des Projekts und seiner Maßnahmen auf die Kultur und den Tourismus im Oberrheinraum nachweisen“, so Fachbereichsleiter Lars Frick in der Sitzungsvorlage.
Das Konzept der Stadt
Hierfür hat sich Lörrach Partner aus der Oberrheinregion mit ins Boot geholt. Sie kann auf eine maximale Fördersumme in Höhe von 1,7 Millionen Euro hoffen, 300 000 Euro sind für die Kooperationspartner und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen.
Deshalb besteht das Projekt aus einem ganzen Bündel von Maßnahmen, zu denen sich 25 Partner in Baden, dem Elsass, der Pfalz und der Nordwestschweiz bereiterklärt haben. Mit dem Depot-Bau sollen „oberrheinweite Service-Leistungen“ der 50 000 Objekte umfassenden Dreiländer-Sammlung angeboten werden. Darüber hinaus sollen „Angebote von touristisch interessanten grenzüberschreitenden Dienstleistungen erarbeitet werden“, so ein Auszug aus dem Kurzformular zum Interreg-Projekt. Und: Darüber hinaus ist die Entwicklung eines Online-Portals zur Geschichte und Kultur am Oberrhein vorgesehen – kofinanziert von der Universität Straßburg und vom pädagogischen Mediendienst der Région Grand Est. Eine weitere Kooperationsfacette ist unter anderem die Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Historial am Hartmannswillerkopf.
Auch die beiden vom Dreiländermuseum koordinierten oberrheinweiten Netzwerke – das Netzwerk Museen und das Netzwerk Geschichtsvereine – sind eingebunden und geben dem Interreg-Ansatz eine grenzüberschreitende Dimension. Wie Museumsleiter Markus Moehring gestern auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, sind auch die Signale der Partner positiv. Dabei sei das Interreg-Projekt so konzipiert, dass für die Stadt weder Kosten für das Online-Portal noch für die oberrheinweiten touristischen Maßnahmen entstehen, betont Frick in der Vorlage.