Lörrach Neues Containerdorf für Flüchtlinge geplant

Gottfried Driesch und Marco Fraune
Auf dieser Freifläche neben der alten Sporthalle sollen die Flüchtlingsunterkünfte entstehen. Foto: Gottfried Driesch

Brombach: Unterkunft für Flüchtlinge / Situation im Landkreis

Die neue Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Brombach soll Mitte Dezember eröffnet werden. Aufgrund der aktuellen Entwicklung bei der Zahl der ankommenden Geflüchteten ist in der Gemeinschaftsunterkunft in Brombach, wie auch in den anderen Unterkünften im Landkreis, eine Nachverdichtung in der Zimmerbelegung vorgesehen.

Von Gottfried Driesch und Marco Fraune

Lörrach-Brombach. Darüber haben die Stadt und der Landkreis Lörrach in einer gemeinsamen Mitteilung informiert. Bei einer Information außerhalb der Tagesordnung berichtete außerdem Elke Zimmermann-Fiscella, Dezernentin Soziales und Jugend im Landkreis Lörrach, am Montagabend in der Ortschaftsratssitzung Brombach über die prekäre Flüchtlingssituation im Kreis.

Neuer Wohnraum muss her

Bisher habe man knapp 2500 ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Hinzu kämen immer mehr Asylbewerber, die vermehrt über die Balkanroute nach Deutschland kommen, schilderte die Kreis-Sozialdezernentin. Der Landkreis sei verpflichtet, für die Erstunterbringung der Flüchtlinge zu sorgen. Da alle bestehenden Unterkünfte voll belegt seien, müsse man dringend für neuen Wohnraum sorgen. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass uns bald noch mehr Geflüchtete zugewiesen werden“, sagte Zimmermann-Fiscella. Neben vielen anderen Orten im Landkreis müsse man nun auch, wie schon im Jahr 2015, ein Containerdorf auf dem ehemaligen Sportplatz Hugenmatt neben der alten Sporthalle in Brombach errichten, teilte die Sozialdezernentin mit.

Für rund 260 Geflüchtete

Die Pläne dafür entstehen bereits, Baubeginn soll in wenigen Wochen sein. Eigentlich vorgeschrieben sei eine Fläche von sieben Quadratmetern je Bewohner. In einer Notsituation könne diese bis auf viereinhalb Quadratmeter reduziert werden. Nach dieser Berechnung könnten in Brombach 180 bis 240 Flüchtlinge untergebracht werden – in der Mitteilung heißt es, dass die Gemeinschaftsunterkunft in Brombach nach Fertigstellung Platz für rund 260 Geflüchtete aller Nationalitäten bieten werde. Bis zum Ende dieses Jahres müssten 2000 weitere Plätze im Landkreis verfügbar sein.

Das sagt der OB

„Der Standort in Brombach hat sich als Gemeinschaftsunterkunft in der Vergangenheit bereits bewährt“, wird Oberbürgermeister Jörg Lutz in der Mitteilung zitiert. Die vorgesehene Unterbringungslösung sei eine gute Alternative zu einer Unterbringung in Sporthallen – „und wir sind froh über die schnelle Realisierung des Vorhabens“.

„Die Verdichtung der Plätze in den Unterkünften ist leider notwendig, um dauerhaft in der Lage zu sein, allen Geflüchteten im Landkreis Lörrach eine menschenwürdige Unterkunft bieten zu können“, so Florian Kröncke, Kreis-Fachbereichsleiter Aufnahme und Integration.

Bürger-Info am 30. November

Im Vorfeld der Eröffnung der neuen Gemeinschaftsunterkunft ist für den 30. November eine gemeinsame Bürgerinformationsveranstaltung von Landkreis und Stadt Lörrach ab 18 Uhr vorgesehen. Ob die Veranstaltung coronabedingt online oder in Präsenz stattfindet wird rechtzeitig bekannt gegeben, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

.Darüber hinaus will der Landkreis für alle Interessierten auch einen Tag der offenen Tür kurz vor der Eröffnung der Unterkunft veranstalten. Dieser Termin wird ebenfalls frühzeitig kommuniziert, heißt es.

Das sagen die Räte

Ortschaftsrat Manfred Meier (Freie Wähler) fragte in der Sitzung, warum die alte Sporthalle nicht in die Unterbringungsüberlegungen einbezogen werde. In der Halle seien eine Küche und Duschen, die bestimmt helfen würden. Ferner könne man Raum für Antragstellungen und Untersuchungen nutzen. Das bestehende Gutachten, nach dem die Halle baupolizeilich gesperrt sei, zweifelte Meier an – das müsse noch neutral geprüft werden.

Harald Eberlin (SPD) wollte wissen, ob bekannt sei, welche Flüchtlinge nach Brombach kämen. „Nein“, lautete die Antwort. Es könnten ebenso Kriegsflüchtlinge wie Asylbewerber sein.

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