Lörrach Neues für Freunde des Jazz

Die Oberbadische

Jazz: Konzertreihe wird im Nellie Nashorn als „DiNi Jazzothek“ wiederbelebt / Auftakt am Mittwoch

Jazzfreunde können sich freuen. Eine neue Konzertreihe unter dem Titel „DiNi Jazzothek“ wird im Nellie Nashorn zunächst an fünf Abenden Jazz mit regionalen Musikern bieten. Organisatoren und stets mit auf der Bühne sind Christian Dietkron und Ulli Niedermüller.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Die beiden Musiker hatten bereits im Burghof von 2010 bis 2012 das Jazzfoyer veranstaltet, das sich ein treues Stammpublikum erobert hatte. Zuvor war der „Goldene Löwe“ in Schopfheim Konzertort, ehe die Kneipe zu klein wurde.

Im Schnitt kamen zu den Lörracher Dienstagabend-Konzerten 200 Menschen in den Burghof. „Für Jazz ist das super“, bilanziert Niedermüller im Gespräch. Nach dem Wechsel der damaligen Burghof-Geschäftsleitung habe man aber leider keine Perspektive für eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit gefunden.

Doch die Nachfrage der Stammhörerschaft und vieler Jazzfreunden sei nie abgerissen, sagt Niedermüller. Lange suchten die beiden Musiker, die sich in ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Musikhochschule Dresden kennengelernt haben, nach einer alternativen Örtlichkeit. Jetzt wurden sie fündig: Ab Januar wird die Reihe unter dem neuen Namen in Zusammenarbeit mit dem Nellie Nashorn fortgeführt, zunächst auf fünf Konzerte begrenzt. Auftakt ist am 22. Januar.

Das Konzept wurde beibehalten: Dietkron und Niedermüller werden bei jedem Konzert mitwirken und wechselnde Besetzungen mit unterschiedlichem Charakter und aus verschiedenen Stilrichtungen bieten. „Das Nellie bietet eine tolle Club-Atmosphäre, ist ideal für unsere Jazzabende“, freut sich Niedermüller.

Den Zuhörer erwarten wieder musikalisch unterschiedlichste, spannende, Energie geladene Werkstattkonzerte in bewährter Manier. Geprobt wird im Vorfeld maximal einmal. „So bleibt das Konzertereignis spannend“.

Zunächst fokussiert sich die Reihe auf Musiker aus der Region. „Wir wollen zeigen, welches Potenzial an guten Jazzern es hier bei uns gibt“. Niedermüller und Dietkron gehen terminlich mit den Mittwochabenden ganz bewusst nicht in Konkurrenz zu anderen Jazz-Veranstaltern wie dem Jazztone. Sie hoffen auf ihr Stammpublikum, auf eingefleischte Jazzfans, wollen aber auch, neue Freunde des Jazz gewinnen.

Zum Eröffnungskonzert der Jazzreihe DiNi Jazzothek am 22. Januar haben die Initiatoren den in der Region bestens bekannten Musiker Mark Wise eingeladen. In Los Angeles geboren, verbrachte Wise seine musikalische Jugend in San Francisco. Dies war prägend für seine Arbeit als jazzorientierter Songwriter. Unterstützt durch den Bassisten Dominik Schürmann und den Jazz-Trompeter Claudio Bergamin verspricht dies ein Abend mit gefühlvollem, warmen und lyrischem Jazzstandards, aber auch mit Eigenkompositionen zu werden.

Die in Freiburg lebende Sängerin Neele Pfleiderer tritt am 12. Februar auf. Mit ihrer klaren, warmen und bewegender Stimme überzeugt sie an Klangreichtum und Emotionalität, so auch zu erleben als Solistin im Jazzchor Freiburg. Nicht nur in ihrer Erscheinung als Sängerin sondern auch als Komponistin und Arrangeurin bringt sie ihre Gefühle zum Ausdruck.

Die Namen Geisler, Zumpe und Wyss dürften hiesigen Jazzfreunden das Herz höher schlagen lassen. Sie treten am 11. März auf. Ralf Geisler (Saxofon) ist ein Urgestein in der Jazzlandschaft. Als aktiver Musiker wie auch als Arrangeur und Musikpädagoge genießt er einen exzellenten Ruf. Er war im Burghof oder mit der Free-Jazz-Legende Conny Bauer im Jazztone zu erleben. Mit dem Trompeter Wolfgang Zumpe und dem Schweizer Posaunisten und Preisträger Lukas Wyss ist an diesem Abend auch die etwas jüngere Generation des Jazz vertreten. Das Bläsertrio wird Arrangements aus der Feder von Ralf Geisler darbieten. Komplettiert wird diese Besetzung durch den Basler Bassisten Dominik Schürmann und – wie alle anderen Konzerte auch – durch Christian Dietkron an der Gitarre sowie Ulli Niedermüller am Schlagzeug.

Wenn man in der heutigen Musiklandschaft eine echte Hammond B3 sucht, wird man nicht so schnell fündig. Dem Basler Jazz- und Bluespianisten Marco Mazzotti ist es daher ein großes Anliegen, die Tradition des Spielens solch einer Orgel im Jazz zu pflegen. Mazzotti gilt in der Musikszene des Dreiländerecks noch als Geheimtipp. Nicht nur mit seiner eigenen Triobesetzung hat er sich jüngst einen Namen gemacht. Mazzotti wird auch gern als musikalische Bereicherung von anderen Bands und Orchestern eingeladen. So war er unter anderem öfters bei der Basler Big-Band „SOS“ als Gastmusiker zu hören. Sein Spiel strotzt nur so vor einer geballten Ladung Energie – wenn seine Orgel raucht, faucht und spuckt.

Stimmgewaltig wird es am 29. April mit der international renommierten Schweizer Sängerin und Hochschuldozentin Lisette Spinnler. Ist sie doch nicht als eine gewöhnliche Vokalistin zu verstehen, sondern vielmehr als Stimmenperformerin. Bekannt für ihren Scatgesang und ihre Fantasiesprachen gehört sie zu einer der besten Gesangskünstlerinnen im europäischen Raum. Mit jugendlich wirkender Spontanität und Frische, verbunden mit der Kunst ihrer Improvisationen überzeugt sie stets aufs Neue. Getrieben von der ständigen Suche nach musikalischen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten ist sie bereit, auch unkonventionelle Richtungen einzuschlagen.

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