Lörrach Neues Herzstück für die Schule

Die Oberbadische
Auf einem Teil des bisherigen Pausenhofs entsteht der Neubau nach den Plänen des Büros „hotz+architekten“ aus Freiburg. Die Fertigstellung soll bis zum Schuljahr 2021/22 erfolgen. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Schulentwicklung: Albert-Schweitzer-Schule erhält Neubau für rund zehn Millionen Euro

Lörrach investiert in seine Gemeinschaftschule: Ein viergeschossiger Neubau samt Mensa soll der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) künftig ein besseres Arbeiten ermöglichen und den Raumbedarf decken. Günstig wird das nicht: Die Stadtverwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro.

Von Kristoff Meller

Lörrach. „Wir wollen die ASS so ausstatten, dass die Gemeinschaftschule dreizügig gut arbeiten kann“, erklärte Ilona Oswald, stellvertretende Fachbereichsleiterin Jugend, Schulen, Sport, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT). Am Standort werde außerdem eine zweizügige Grundschule benötigt, so dass insgesamt 500 bis 600 Schüler ganztägig versorgt werden müssten.

Die ASS ist seit 2013 Gemeinschaftsschule. Da die neue Schulform zusätzliche und anders konzipierte Flächen beansprucht, soll ein Neubau in Verbindung mit dem bestehenden Schulhaus mehr Raum für neue Lernformen der Gemeinschaftsschule in Form von Lernateliers, Ruhezonen und Begegnungsräumen schaffen, wie Annette Buchauer, Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, in der Vorlage erläutert.

Architektur: Leitgedanke „Zentrales Herzstück“

Der Neubau soll ab dem Schuljahr 2021/22 rund zusätzliche 2100 Quadratmeter bieten und die Flächennot, die derzeit durch Containerbauten aufgefangen wird, beseitigen. Aufgrund der zur erwartenden Baukosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro war eine europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen Pflicht. Aus diesem Verfahren ging das Büro „hotz+architekten“ aus Freiburg als Sieger hervor. Das Büro ist laut Buchauer sehr erfahren im Bereich Schulsanierung und -neubau.

Der Leitgedanke „Zentrales Herzstück“wird durch die Idee eines kompakten, viergeschossigen Baukörpers an zentraler Stelle des Haupteingangs entwickelt. Dieser Baukörper bilde das Zentrum des bisherigen Schulensembles. Er füge sämtliche Bauteile aus allen Jahrzehnten an der Schnittstelle von Alt und Neu zusammen.

Der Haupteingang bleibt an der bisherigen Stelle. Die Schüler werden in einer zweigeschossigen Eingangshalle empfangen. Im Erdgeschoss werde von hier die Mensa erschlossen, in der Halle werde sich ganz selbstverständlich die „marktplatzähnlichen Multifunktionsflächen“ angliedern, so Buchauer.

In den Obergeschossen werden die großflächigen, frei teilbaren Raumstrukturen der Lernateliers und deren Zusatzräumen ausgewiesen. Durch die kompakte Bauweise können die Bäume sowohl an der Promenadenallee erhalten werden als auch der Kletterbaum im zukünftigen Pausenbereich. Vor der Eingangshalle werden weitere Bäume für eine ausreichende Beschattung der Pausenfläche gepflanzt.

Die Fassade der zweigeschossigen Halle wird weitgehend verglast. Der Baukörper erhält eine helle Fassade aus Sichtmauerwerk und weißen Metallelementen. Dieser könne zudem nahezu störungsfrei während des Schulbetriebes erstellt werden. „So entsteht für die ASS ein Haus der Neuen Mitte, das mit großem Selbstverständnis die neuen pädagogischen Ziele in der Umsetzung fördert und zukunftssicher macht“, schreibt Buchauer.

Die bestmögliche Kompaktheit des Entwurfs reduziere Investitionskosten und schaffe notwendige Voraussetzungen für eine sehr gute Energieeffizienz. Die gesamte Dachfläche wird mit Photovoltaik-Modulen belegt, so kann in der Jahresbilanz der gesamte elektrische Energieverbrauch regenerativ kompensiert werden. „Wir haben uns viele Gedanken zu energetischen Konzepten gemacht“, sagte Buchauer.

Im AUT wurde die Planung positiv aufgenommen. Chris Kiefer (CDU) forderte die Stadt aber auf, eine mögliche Kostensteigerung in der Planung zu berücksichtigen, um „keine Überraschung“ zu erleben. Für Hubert Bernnat (SPD) sind die zehn Millionen Euro „gut angelegt“.

Gerd Wernthaler (Grüne) wünschte sich, dass das Projekt trotz des „ehrgeizigen Zeitplans“ nun endlich voran komme, Thomas Vogl (Freie Wähler) erinnerte an die Parkplatzsituation in der Wintersbuckstraße und den steigenden Parkdruck durch die wachsende Lehrerzahl.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading