Lörrach Nichts ist unmöglich

Die Oberbadische

Porträt: Die Lörracherin Anastasia Reinhard arbeitet in Los Angeles an ihrem ersten Spielfilm

Sie kam 1993 in Kiew zur Welt und wuchs in Lörrach auf. Jetzt lebt sie in Los Angeles ihren amerikanischen Traum. Nach beendetem Filmstudium an der New York Film Academy produziert Anastasia Reinhard den ersten Spielfilm.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Ihre Vorbilder sind Steven Spielberg und James Cameron: „Spielberg, weil er menschliche Emotionen unglaublich einfängt. Cameron, weil er das Wort ,unmöglich’ nicht akzeptiert“, sagt Anastasia Reinhard. Als Beispiel nennt sie das Science-Fiction-Epos „Avatar“. Cameron hätte seine Idee verwerfen können, meint die junge Filmproduzentin. Schließlich gab es schlichtweg die Technologie nicht, um sie zu realisieren. Stattdessen habe er das Problem selbst in die Hand genommen und unter anderem ein neues 3D-Kamerasystem entwickelt. „So möchte ich auch meine Filmkarriere angehen“, erklärt Anastasia Reinhard: „Mit dem Wissen, dass nichts unmöglich ist. Man muss nur einen Weg finden. Oder ihn selbst erschaffen“.

Mit dieser Einstellung ist die Lörracherin gut gefahren und mittlerweile im Herzen der amerikanischen Traumfabrik gelandet. Steinig war der Weg hier und da trotzdem. Englisch zum Beispiel. Damit tat sie sich an der Theodor-Heuss-Realschule besonders schwer. Heute spricht sie die Sprache so gut wie perfekt.

Dem Ziel Schritt für Schritt genähert

Ihrem Ziel hat sich Anastasia Reinhard Schritt für Schritt genähert. Nach der Realschule ging sie als Austauschschülerin ein Jahr lang in die USA. Zu der Zeit habe sie erstmals mehr über Film und Filmproduktion gelernt. „Das hat mir die Augen zu dieser Welt geöffnet“. Allerdings zogen sie gute Erzählungen schon immer in den Bann. „Von klein auf haben meine Eltern mir die Liebe zu Geschichten aller Art beigebracht, ganz besonders die Liebe zum Lesen“.

Zurück in Lörrach, machte sie das Abitur am Wirtschaftsgymnasium, sammelte nebenher Erfahrungen auf und hinter der Bühne. „Nach der Schule bin ich voll eingestiegen und arbeitete ein Jahr lang beim Theater Tempus fugit.“ Ana, wie Freunde sie nennen, leitete Theatergruppen, organisierte Theaterstücke, führte Regie. Das Ziel war zu diesem Zeitpunkt längst klar: Amerika.

Eine Universität in den Staaten zu finden, gestaltete sich als schwierig: „Um Filmregie zu studieren, setzen viele Einrichtungen voraus, dass man bereits grundlegende Erfahrungen und einen Kurzfilm vorweisen kann.“ Sie hatte weder das eine noch das andere.

Aber auch diese Hürde nahm sie und studierte ab 2014 in Los Angeles „Filmmaking“: Filmemachen. Nach drei arbeitsreichen Jahren – ohne Semesterferien – hatte sie den Bachelor in der Tasche. Möglich sei das Studium nur gewesen mit der finanziellen Unterstützung ihrer Mutter und ihrer Großeltern.

Zur Zeit ist Anastasia dabei, sich einen Namen zu machen. Nach diversen Kurzfilmen und Musikvideos, von denen einige wie „Stand Up“ oder der Musikclip zu „I Never Liked Your Friends“ Auszeichnungen gewannen, produziert sie derzeit ihren ersten Spielfilm „Lethalz“. Er handelt von ein paar Frauen, die einem einflussreichen Menschenhändler-Syndikat das Handwerk legen wollen.

Details darf Ana nicht verraten. Geheimhaltungsvertrag. So viel aber doch: „Wir zeigen Frauen aus verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsschichten, die stark sind und für ihre Überzeugungen kämpfen, aber auch Momente der Verwundbarkeit haben und die Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit besiegen müssen.“ Man darf gespannt sein.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading