Nicht egal ist hingegen der finanzielle Spielraum der Eltern. Denn ein Auslandsaufenthalt ist teuer, gibt auch Christine Lehr zu. „Das liegt bei ’Southern Cross“ zwischen 17 000 und 24 000 Euro für ein Jahr – alles inklusive: Visum, Flug, Essen, Betreuung, Schulgeld.“ Es gebe natürlich auch günstigere Organisationen, zum Beispiel über DFSR, die auch an der Messe vertreten sind. Außerdem verweist sie auf die Möglichkeiten von Bafög-Anträgen oder Stipendien von Schulen und Stiftungen.
Dennoch ist klar: Für viele Familien bleibt ein solcher Auslandsaufenthalt nicht finanzierbar. „In der 10. Klasse meiner Tochter waren es vier von 23 Kindern, die ins Ausland gegangen sind“, so Lehr.
Abgesehen vom Geld, sei ein solcher Aufenthalt keineswegs immer leicht zu stemmen. „Da gibt es schon auch Tränen – auf beiden Seiten. Und irgendwann bekommt fast jeder Schüler mal Heimweh.“ Eltern müssten das Loslassen lernen, die Kinder Selbstständigkeit. „Die entwickeln sich dabei aber enorm weiter. Neben dem Spracherwerb begreifen sie, dass es auch andere Arten des Zusammenlebens gibt. Sie lernen über den eigenen Tellerrand zu schauen.“ Sich durchbeißen, Unangenehmes auch mal selber regeln: „Meine Tochter ist durch den Auslandsaufenthalt enorm stark geworden“, freut sich Lehr.