Martina Proprenter
Konzert: Karin Hammar begeistert mit fab4 und Kirstin Amparo in Lörrach
Martina Proprenter
Lörrach. In gemütlicher Clubatmosphäre und mit tiefgründigen Liedern präsentierte am Freitag die Stockholmer Posaunistin Karin Hammar ihr neustes Projekt „Fab4“. Zur Unterstützung hatte sie die Stockholmer Sängerin Kirstin Amparo dabei, die mit ihren selbst geschriebenen Liedern viel Persönliches von sich preisgab.
Von Kritikern wird die Stockholmerin als eine der besten Posaunistinnen Europas gelobt. Wie sie selbst in Interviews sagte, liege ihr besonders die Mischung verschiedener Stile. Diese präsentierte sie denn auch im Jazztone, zur Freude der Gäste. Nach einem ruhigen melodischen Einstieg entführte Hammar musikalisch nach New Orleans. In die amerikanische Jazzhochburg will sie unbedingt noch reisen, wie sie auf Deutsch erzählte. Denn mit der mehrfachen Echo-Jazz-Preisträgerin Eva Kruse hatte sie nicht nur eine Bassistin sondern gleichzeitig ihre persönliche Deutschlehrerin mit auf der Bühne, wie Hammar lachend erklärte. Komplettiert wurde das „Fab4“ von Fredrik Rundqvist am Schlagzeug und Andreas Hourdakis an der Gitarre.
Wo früher Pferde untergestellt waren, geben sich bereits seit 1956 die großen und kleinen Namen des internationalen Jazz die Klinke in die Hand. Der eigenwillige Aufbau des ehemaligen Ökonomietrakts der Villa Feer sorgt indes für eine ganz besondere Konzertatmosphäre. Wer auf der Tribüne keinen Platz direkt am Geländer ergatterte, verfolgte das Konzert über einen Livestream, der direkt auf eine Leinwand projiziert wurde.
Als „Multitalent“ kündigte Hammar die Sängerin Kirstin Amparo an. In ihren Stücken wie „I’ve seen the devil“ und „Freedom“ teilte sie ihre eigene Geschichte, sang von ihrem Wunsch nach Freiheit und der großen Sehnsucht nach ihrer Familie, die sie als Kind zur Adoption freigegeben hatte. Zum allerersten Mal sang sie auch ihr Lied „Fathers“, eine Liebeserklärung an alle Väter und gleichzeitig ein großer Wunsch nach deren Anerkennung. Nach rund zwei Stunden jammten die Musiker spontan einen Blues als Zugabe, bevor sie mit stehenden Ovationen verabschiedet wurden.