Lörracher Parkplätze Nordstadt hat bei erweiterter Parkraumbewirtschaftung Priorität

Marco Fraune
In mehreren Bereichen des Stadtgebiets müssen Anwohner lange nach einem freien Parkplatz suchen. Foto: Marco Fraune

Die Stadtverwaltung hat Gebiete in Lörrach identifiziert, wo es in den vergangenen Jahren Probleme mit dem Parken gab. Besonders betroffen ist die Nordstadt, womit dort zuerst gegengesteuert werden soll.

Die Nordstadt sorgt aktuell vor allem durch das 97-Millionen-Euro-Bauprojekt der Städtischen Wohnbau für positive Schlagzeilen. Ganz oben steht dieses Quartier aber auch als Problembereich – konkret geht es ums Parken. „Aus Sicht der Verwaltung besteht vorrangig für die Nordstadt Bedarf, die Parkraumbewirtschaftung einzuführen, da dieses Quartier besonders vom Ausweichverkehr betroffen ist“, heißt es in einer von Nicole-Simone Dahms von der Stadtplanung verfassten Vorlage für den am Donnerstag tagenden Ausschuss für Umwelt und Technik. In der Sitzung soll ein Sachstandsbericht zur Parkraumbewirtschaftung und zur Teilnahme am Projekt „Park-Raum.Dialog“ geliefert werden.

Warum wird gehandelt?

Hintergrund des festgestellten Handlungsbedarfs ist, dass in der Innenstadt die Parkpreise mit 50 Cent bis 1,50 Euro pro Stunde von der Stadt zwar moderat gehalten werden und es im Stadtgebiet auch Kurzparkzonen mit Parkscheiben gibt. Doch außerhalb der bewirtschafteten Bereiche würden die öffentlichen Straßenflächen intensiv zum Parken genutzt. „Insgesamt ist zu beobachten, dass Autofahrer auf nicht bewirtschaftete Bereiche ausweichen“, stellt die Stadtverwaltung fest. Dies führe wiederum zu vielfältigen Konflikten. Anwohner würden sich auch über das „Zuparken“ der öffentlichen Stellplätze in ihrem Quartier beschweren. Auch Besucher der Bewohner oder auch Handwerker finden damit keinen Parkplatz.

Bewohner müssen mittlerweile mehr als zuvor bezahlen. Foto: Marco Fraune

Wo gibt es Parkdruck?

Doch nicht nur in der Nordstadt leiden Anwohner, wie eine erste Aufzählung zeigt: – Jahnstraße (Nähe Parkschwimmbad)

– Tüllingen Dorf (enge Ortsdurchfahrt)

– Untere Hartmatten-/Raiffeisen-/Schultze-Delitzsch-Straße

– Zeppelinstraße, südliche Kreuzstraße und umliegende Straßen (zum Teil alter Gebäudebestand, größtenteils ohne eigene Parkplätze; knapper Parkraum für Anwohner)

– Tumringen Dorf (kaum öffentliche Parkmöglichkeiten; keine Gehwege (Fußgänger-/ Schulwegesicherheit)

– Hellbergstraße (Die öffentlichen Parkflächen in unserer Straße sind aufgrund der häufigen Nutzung durch Anwohner mit Tiefgaragenstellplätzen dauerhaft belegt).

– DHBW (In Stoßzeiten der DHBW sind sowohl die Parkplätze der DHBW belegt als auch die Straßen in der Umgebung zugeparkt.)

– Hieber am Meeraner Markt (Seitdem die Parkplätze bewirtschaftet werden, weichen Autofahrer auf andere Bereiche aus.)

Was soll getan werden?

Verwaltung und Politik haben sich in der jüngeren Vergangenheit bereits damit befasst, wo das Parken auf öffentlichem Grund künftig etwas kosten soll. Zuletzt wurden Bewohnerparkgebühren auf jährlich 120 Euro angehoben. Gleichzeitig gibt es klar die politische Zielrichtung, die umweltfreundliche Mobilität zu fördern und das Klima zu schützen. Stichworte sind: Ausrufung Klimanotstand, Velooffensive, Lörrach klimaneutral.

Außerdem wurden im Integrierten Stadt- und Mobilitätsentwicklungskonzept Leitlinien zum Themenbereich „Straßen und Plätze als Stadt- und Lebensräume“ definiert. Hierzu heißt es unter anderem, dass die Straßenräume als attraktive Lebensräume für Aufenthalt, Langsamverkehr und aktive Mobilität gestaltet werden sollen. Auch eine Neuaufteilung von Verkehrsflächen zugunsten nachhaltiger, klimagerechter, flächensparender Mobilitätsformen wurden benannt.

Straßenbegleitendes Grün und ein geringer Versiegelungsgrad werden als Maßnahmen der Klimaanpassung für die Gestaltung des Straßenraums definiert. Dies ist zuletzt im Bereich Basler Straße Süd vom Bahnhof Stetten bis zum Zoll auf den Weg gebracht worden.

Bürger werden befragt

Von Erfolg gekrönt war jüngst die Bewerbung der Stadt für das Landesprogramm „Park. Raum.Dialog“, da Lörrach eine von sechs Kommunen ist, die zur Teilnahme ausgewählt wurde. Die Stadt erhält damit Unterstützung der Nahverkehrsgesellschaft, ihre Herausforderungen beim Parken zu lösen und gleichzeitig klimaschutzorientiert auszurichten, heißt es aus dem Rathaus. Zuerst erfolgt nun eine Befragung zum Parkraummanagement vor Ort. Danach sollen bei Treffen Ideen und Lösungen für Herausforderungen beim Parken entwickelt werden – im Anschluss erhält der Gemeinderat die Ergebnisse. Dabei geht es um konkrete Maßnahmen. Bis Anfang 2025 soll dieses Verfahren dauern. Schon vorliegende Grundlagen würden in die Befragung einfließen.

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