Die Stompers formieren sich aus hierzulande gut bekannten Jazzrecken, spielen in dieser Besetzung aber erst seit Kurzem zusammen. Rolf Riess (Bass) und Hermann Schloz (Schlagzeug) legen das rhythmische Fundament, hinzu kommen Saxofon- und Klarinettenkönner Hansi Kolz, Dieter Steininger (Trompete), Pierre Bernhard (Posaune), Ferenc Marsal (Piano) und Werner Kaiser (Gitarre). Bei Klassikern wie dem Cha Cha Cha „Sway“ fluteten sie das Zelt mit New-Orleans-Feeling.
Als es wieder nach draußen ging, hatte der Himmel bereits aufgeklart für das zweite Set der „Hurricane Brass Band“ aus Maastricht. Die Musiker zündeten einen Marching-Band-Standard nach dem anderen, zauberten aber auch Überraschungen aus dem Hut, etwa die Gospelhymne „I’ll Fly Away“ in einer melancholisch-komischen Chorversion. Angetan zeigte sich die Band von Publikum, Stimmung und Location: „Was habt ihr für ein schönes Schloss“, rief Sousafonist René Cardynaals, als er gegen 23 Uhr in die traditionelle Night Session einstieg.
Eine kleine Jubiläumsbilanz zogen die Organisatoren. Günther Heck (Volksbank) bedankte sich für die Zusammenarbeit, durch die „Jazz auf der Burg zu einem kulturellen Highlight geworden ist“. Werner Büche (Jazzclub) erinnerte an die durchnässte Premiere vor 20 Jahren. Man sei kaum nachgekommen mit dem Abtrocknen der Stühle, später habe so manches Auto aus dem schlammigen Boden geschleppt werden müssen. Seither zeigt sich der Wettergott dem Burgjazz gewogen.