Dass sich das Lörracher Instrument in der Tat stark am Cavaillé-Coll-Typ orientiert, dem Instrument, an dem Franck einst in Paris saß, machte auch Willi Tittel hörbar. Tittel ist ein ausgewiesener Franck-Fan. Der dunkle französische Orgelklang faszinierte in der relativ großen Fantasie A-Dur (aus den „Trois Pièces pour Grand Orgue“).
Aber auch Bach lässt sich adäquat darstellen, wie man mehrfach an dem Abend feststellen konnte. Schon bei Willi Tittel in einem stark verzierten Choralvorspiel, danach von Birgit Tittel in Präludium und Fuge BWV 547, das die ehemalige Lörracher Bezirkskantorin mit viel Lebendigkeit interpretierte. Drei kleine galante und empfindsame Flötenuhrstücke von Carl Philipp Emanuel Bach machten den Unterschied zwischen Vater und Sohn hörbar.
Bach, Liszt und Mendelssohn-Bartholdy
Bach war wieder die Nummer eins, aber auch Mendelssohn-Bartholdy (schön Birgit Tittels in sich ruhendes Spiel in der dritten Mendelssohn-Sonate) und Liszt gehörten zu den Favoriten. Dieter Lämmlin ging Liszts Durch-Nacht-zum-Licht-Kom- position über die Sixtinische Kapelle mit Gespür für die Farben und Hell-Dunkel-Kontraste an.